Medikation bei Asthma je nach Zusatzrisiken

BERLIN (wma). Die Schwere des Asthma bronchiale bei der Erstvorstellung in der Praxis sagt nur wenig darüber aus, welche medikamentöse Strategie bei dem betreffenden Patienten am besten zur Asthma-Kontrolle geeignet ist.

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Das hat Professor J. Christian Virchow auf dem Kongress der European Respiratory Society in Berlin betont. Zusätzliche Faktoren könnten dazu aber Hinweise liefern. Eine Studie hat nach Angaben des Pneumologen ergeben, dass etwa Asthma-Patienten mit einer zusätzlichen allergischen Rhinokonjunktivitis deutlich besser auf eine Kombination von Montelukast (10 mg/d) (Singulair®) und Budesonid (2 x 400 µg/d) ansprechen als auf die Verdopplung der Steroiddosis (2 x 800 µg/d Budesonid). In der PRAACTICAL-Studie ließ sich der additive Effekt bei Patienten mit leichtem und mittelschweren Asthma und Rhinokonjunktivitis auch langfristig aufrecht erhalten.

Rauchen ist ein wichtiger Risikofaktor für ein besonders schwer kontrollierbares Asthma. Auch diese Patientengruppe könnte besonders von der Therapie mit dem Leukotrien-Antagonisten profitieren, berichtete Virchow bei einem von MSD unterstützten Symposium. Eine Studie mit 44 asthmakranken Nichtrauchern und 39 mäßigen Rauchern belege, dass Raucher im Unterschied zu Nichtrauchern deutlich besser auf Montelukast ansprechen als auf inhalative Kortikoide.

Eine zusätzliche Behandlung mit Montelukast könnte auch eine Option für Patienten sein, deren Asthma sich nur unzureichend mit inhalativen Kortikoiden oder lang wirksamen Beta-Mimetika kontrollieren lässt. In einer Studie wird gerade bei 1681 Erwachsenen mit schlecht kontrolliertem leichten bis mittelschweren Asthma untersucht, ob die zusätzliche Anwendung von Montelukast (10 mg/d) die Asthmakontrolle und die Lebensqualität bessert. Die Ergebnisse der Studie werden im kommenden Jahr veröffentlicht.

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