Kommentar zur ICS-Therapie

Das größere Risiko

Von Beate Schumacher Veröffentlicht:

Vorbehalte gegen "Kortison" sind nach wie vor verbreitet, selbst wenn die Glukokortikoide nicht geschluckt, sondern inhaliert werden. Vor allem der Einsatz bei Kindern wird von den Eltern nicht selten mit Sorge gesehen. Und in der Tat sind inhalative Kortikosteroide (ICS) zwar deutlich weniger nebenwirkungsträchtig als orale Kortikosteroide, aber eben nicht frei von systemischen Nebenwirkungen.

Asthmakranke Kinder, die ICS anwenden, wachsen nicht nur langsamer, sie bleiben offenbar auch ein bis zwei Zentimeter kleiner als Asthmakinder ohne ICS. Neuen Daten zufolge könnte auch die Knochendichte in Mitleidenschaft gezogen werden (Ped Pulmonol 2013, online).

Diese Risiken der ICS-Therapie müssen allerdings abgewogen werden gegen die Risiken des Asthma bronchiale, also Exazerbationen, Notfallbehandlungen, eingeschränkte Bewegungsfreiheit, Fehlzeiten in der Schule. Durch die antientzündliche Behandlung mit ICS können Asthmakinder davor bewahrt werden.

Wird die Therapie regelmäßig überprüft und auf die niedrigst mögliche Dosis reduziert, lassen sich auch die genannten Nebenwirkungen mindern. Ein unkontrolliertes Asthma ist aber in jedem Fall gefährlicher als die Anwendung von ICS.

Lesen Sie dazu auch: Asthma bei Kindern: Inhalative Steroide ein Nachteil für die Knochen?

Mehr zum Thema

Neue Möglichkeiten

So hilfreich können Smart Inhaler bei Asthma oder COPD sein

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen