Oskar Medizinpreis 2013

Preis für Forschung zu Lungenfibrose

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BERLIN. Der mit 50.000 Euro dotierte Oskar Medizinpreis 2013 der Berliner Stiftung Oskar-Helene-Heim wurde jetzt an zwei Forscher der Uni Gießen verliehen. Den Preis teilen sich Professor Andreas Günther und Professor Philipp Markart, teilt die Stiftung mit.

Beide forschen und lehren im Schwerpunkt Pneumologie in der Medizinischen Klinik II des Universitätsklinikums Gießen, die Teil des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (Direktor Professor Werner Seeger) ist.

Damit würdige die Stiftung die wissenschaftliche Qualität der hochrangig publizierten, zum Teil gemeinsamen Forschungsarbeiten zu den Pathomechanismen interstitieller fibrosierender Lungenkrankheiten, deren Ziel die Entwicklung innovativer Therapiekonzepte ist.

Günther habe als Leiter der Arbeitsgruppe "Interstitielle Lungenerkrankungen" nationales und internationales Renommee. Für Markart sprächen seine nahezu ebenbürtigen wissenschaftlichen Leistungen und sein Potenzial als Nachwuchsforscher, so die Stiftung. Mit dem Preisgeld soll ein Anschub für weitere Forschungen ermöglicht werden.

Die Verleihung erfolgte im Rahmen des Kongresses der Wissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft für die Therapie von Lungenkrankheiten in Berlin. Die vorgelegten Arbeiten stellten wichtige Beiträge zur Grundlagenwissenschaft bzw. präklinischen Forschung besonders auf dem Gebiet der idiopathischen Lungenfibrose dar, wird Professor Tobias Welte zitiert, der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) und Jurymitglied.

Interstitielle Lungenkrankheiten (Interstitial Lung Diseases - ILDs) haben eine große klinische Bedeutung erinnert die Stiftung in ihrer Mitteilung. Heute würden mehr als 100 verschiedene Formen dieser heterogenen Krankheitsgruppe beschrieben.

Die Behandlung stellt nach wie vor eine besondere Herausforderung dar, da die Ursachen bei etwa zwei Drittel aller Fälle noch unbekannt sind. Bei einem Drittel der Erkrankungen seien äußere Faktoren als Krankheitsauslöser bekannt, so die Stiftung.

Vorrangig seien es die Inhalationen organischer oder anorganischer Stoffe, Reaktionen auf Arzneimittel und Infektionen. Neben einer Expositionsprophylaxe werden einige Betroffene symptomatisch mit Kortikosteroiden oder anderen entzündungshemmenden sowie neuerdings auch mit antifibrotischen Medikamenten behandelt.

Viele Patienten benötigen besonders im späteren Stadium der Erkrankung eine Sauerstofflangzeittherapie. Für wenige Patienten mit schwerer ILD kommt eine Lungentransplantation in Frage.

Es bleibe das Problem, dass für die meisten Erkrankungen eine gegen die Krankheitsursache gerichtete und damit eine Heilung bewirkende Behandlung nicht verfügbar sei, so die Stiftung Oskar-Helene-Heim in ihrer Mitteilung. (eb)

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