Erkältungen

Dampfbäder als hilfreich empfunden

Patienten empfinden Dampfinhalationen als wohltuend. Doch sind Vorsichtsmaßnahmen zu beachten.

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HATTINGEN. Dampfinhalationen gehören zu den naturheilkundlichen Verfahren bei beginnender Erkältung. Zwar fehlen evidenzbasierte Studiendaten, wonach sie an Prognose, Krankheitsdauer oder Symptomatik etwas ändern.

Umgekehrt gebe es aber keine Studie, die zeigt, dass sie unwirksam oder gar schädlich sind. Zudem fällt die subjektive Einschätzung der Patienten positiv aus. Darauf hat Professor André-Michael Beer aus Hattingen hingewiesen (MMW - Fortschritte der Medizin 2014; 17: 24).

Die Grenzen dieses Naturheilverfahrens liegen Beer zufolge bei einer akuten fieberhaften Erkrankung der Luftwege.

Erkältungsbeschwerden früh zu behandeln sei nötig, da bei verstopfter Nase die Nebenhöhlen nicht mehr ausreichend belüftet werden, sich Bakterien ansiedeln und zu Entzündung führen können, erinnert Beer.

Zudem kann sich aus einer banalen Erkältung auch eine Bronchitis entwickeln.

Bei Dampfinhalationen mit ätherischen Ölen seien einige Vorsichtsmaßnahmen zu beachten, vor allem bei Kindern, damit es nicht zu Verbrühungen kommt. Denn in Studien wurden leichte Verbrennungen bei Probanden beschrieben.

Lieber solle man daher von "warmen Inhalationen" sprechen, empfiehlt Beer. Auch sollten die Ärzte mit den Patienten die Durchführung der Inhalation besprechen, damit es nicht zu Verbrennungen kommt.

Ähnliches gelte für Fußbäder, die Patienten ebenfalls gerne anwenden, um eine Erkältung im Prodromalstadium abzuwehren. Auch hierbei seien Temperaturgrenzen einzuhalten. Das gilt besonders bei Polyneuropathien.

Beer rät zu einem ansteigenden warmen Fußbad: Dem anfangs 35 °C warmen Wasser wird alle fünf Minuten heißes Wasser zugefügt und die Temperatur so schrittweise auf 38 °C erhöht.

Die Patienten sollten die Temperatur mit Thermometer überprüfen und keinesfalls über 38 °C steigen lassen. (eb)

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