IPF

Positive Bilanz für Pirfenidon

Seit der Markteinführung von Pirfenidon untermauert eine wachsende Zahl von Studien und Analysen dessen Wirksamkeit und Verträglichkeit bei idiopathischer Lungenfibrose.

Von Beate Fessler Veröffentlicht:

LONDON. Die Diagnose "idiopathische Lungenfibrose" (IPF; idiopathic pulmonary fibrosis) ist desaströs mit einer Fünf-Jahres-Überlebensrate zwischen 20 und 40 Prozent. Damit liegt die Sterblichkeit höher als bei vielen Malignomen. Eine wirksame Therapie, die das Überleben der Patienten verlängern kann, steht seit 2011 mit dem oral zu applizierenden Wirkstoff Pirfenidon (Esbriet®) zur Verfügung.

Seit der Markteinführung untermauert eine wachsende Zahl von Studien und Analysen dessen Wirksamkeit und Verträglichkeit. Eine aktuelle gepoolte Analyse der Daten aus den RECAP-, ASCEND- und CAPACITY-Studien belegt ein medianes, behandlungsassoziiertes Überleben von knapp sieben Jahren und unterstreicht die Verträglichkeit von Pirfenidon über insgesamt 3366 Patientenjahre. Die Ergebnisse der Analyse wurden beim Kongress der ERS (European Respiratory Society) vorgestellt, zu dem das Unternehmen Roche nach London eingeladen hatte.

Berücksichtigt waren Patienten, die zumindest eine Tagesdosis von 2403 mg/d Pirfenidon in den Phase-III-Studien ASCEND (016) und CAPACITY (004/006) und/oder in der Langzeitextensionsstudie RECAP erhalten hatten. Das mediane Überleben historischer Populationen wird mit 2,5 bis 3,5 Jahre angegeben.

In Sachen Verträglichkeit richtet sich der Blick besonders auf die kardiovaskuläre Sicherheit. Denn die IPF geht per se mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko einher. Gleichzeitig haben viele Patienten, die eine IPF entwickeln, bereits eine kardiovaskuläre Erkrankung. Bei Pirfenidon liegt ein günstiges Sicherheitsprofil für Patienten mit kardiovaskulären Risiken oder Blutungsneigung vor. Dies bestätigen die seit der Markteinführung 2011 durchgeführten EMA-Sicherheitschecks, die bislang keine Aufnahme von kardiovaskulären Nebenwirkungen oder Warnhinweisen zu Blutungsrisiken erforderlich gemacht haben. Unerwünschten Begleiterscheinungen wie Übelkeit oder Diarrhö, die vor allem in den ersten Monaten nach Therapiebeginn auftreten, kann mit einer individuellen Dosisanpassung erfolgreich begegnet werden, ohne dass der Therapieerfolg wesentlich beeinträchtigt wird.

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