Initiative zur Prävention von Makula-Degeneration

MÜNCHEN (ug). "Bewahren Sie Ihr Augenlicht", heißt eine neue bundesweite Initiative zur Früherkennung der altersbedingten Makula-Degeneration (AMD). Speziell an Hausärzte wird appelliert, ihre über 60-jährigen Patienten einmal jährlich zum Augenarzt zu schicken.

Veröffentlicht:

In Deutschland gibt es mehr als vier Millionen Patienten mit AMD, hat Andreas Bethke beim Start der Initiative in München berichtet. 85 Prozent der AMD-Patienten haben die trockene Form, die übrigen 15 Prozent die rasch fortschreitende feuchte Form.

An der trockenen Form der AMD sind nach Angaben des Vorsitzenden des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbands (DBSV) etwa 20 Prozent der 65- bis 74-Jährigen und 35 Prozent der 75- bis 84-Jährigen erkrankt. Die trockene AMD verläuft langsam. Das scharfe Sehen lässt mehr und mehr nach, bis die Patienten nicht mehr lesen und Gesichter nur noch schwer erkennen können.

Älter als 60: einmal im Jahr zum Augencheck

Die feuchte Form dagegen führt oft binnen Monaten, ja Wochen, zur Erblindung. Doch für diese Patienten gibt es eine Therapie, die das Augenlicht oft zu 100 Prozent wiederherstellt.

Zwar ist die AMD eine echte Volkskrankheit und in den westlichen Industriestaaten die häufigste Ursache für Erblindung im Alter. Dennoch können nur 14 Prozent der Deutschen den Begriff AMD überhaupt einer Augenkrankheit zuordnen, hat eine Umfrage ergeben. "Früherkennung verhindert unnötige Erblindung", sagte Bethke.

Die Bevölkerung über Risikofaktoren und Symptome aufzuklären und zur Früherkennung aufzufordern sind deshalb die Ziele der Initiative. Dabei kooperieren der DBSV, die Selbsthilfegruppe Pro Retina Deutschland, der Bayerische Sozialministerium, der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands, die Retinologische Gesellschaft und Novartis Pharma.

Zur Früherkennung der AMD sollten Menschen über 60 einmal pro Jahr vom Augenarzt untersucht werden. Raucher, Übergewichtige und Menschen, in deren Familie es AMD-Patienten gibt, haben ein besonderes hohes Risiko. Sie sollten daher schon bevor sie 60 Jahre sind ihren Augenhintergrund regelmäßig checken lassen.

"Die augenärztliche Untersuchung sollte zur Routine in der Gesundheitsvorsorge werden", sagte Dr. Klaus Heckmann, stellvertretender Vorsitzender des Berufsverbandes der Augenärzte Deutschlands.

www.Bewahren-Sie-Ihr-Augenlicht.de

Lesen Sie dazu auch: Augenkranke oft suizidgefährdet

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Was steckt hinter dem Alice-im-Wunderland-Syndrom, Dr. Jürgens?

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Lesetipps
Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken