Studie: Bis 2030 deutlich mehr Neuerblindungen

BONN (dpa). Forscher erwarten durch die steigende Lebenserwartung der deutschen Bevölkerung eine wachsende Zahl von Erblindungen und Sehbehinderungen.

Veröffentlicht:

Nach einer am Donnerstag vorgestellten Prognose der Augenklinik an der Uni Bonn wird die Zahl der Neuerblindungen in Deutschland in den nächsten 20 Jahren von heute jährlich 100.000 auf 125.000 steigen. Jedes Jahr würden mehr als doppelt so viele Frauen wie Männer neu erblinden.

Mehr als die Hälfte der Betroffenen wird zum Zeitpunkt der Neuerblindung 80 Jahre und älter sein. Erblindungen aufgrund von altersabhängiger Makuladegeneration (AMD) würden deutlich zunehmen. Die Prognose basiert auf dem Datenbestand des Blindengeldarchivs des Landschaftsverbandes Rheinland.

In dem Archiv sind derzeit 20.000 Personen im Rheinland als blind oder stark sehbehindert registriert, die im Durchschnitt 72 Jahre alt sind. Über 65 Prozent der Betroffenen sind Frauen, davon ist mehr als die Hälfte 80 Jahre alt. Schon heute geht jede zweite Erblindung nach Angaben der Bonner Ärzte auf AMD zurück.

Zweithäufigste Ursache für altersabhängige Sehbehinderung ist mit 15 Prozent das als Grüner Star bekannte Glaukom, gefolgt von der diabetischen Retinopathie, einer durch die Zuckerkrankheit bedingten Augenerkrankung.

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen