Katarakt

Op-Risiko unter 300 Eingriffen am höchsten

In einer Studie wurde die Lernkurve von Nachwuchs-Ophthalmologen bei Katarakt-Op's geprüft.

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MÜNCHEN. Mindestens 300 Operationen sollte ein Augenarzt unter Aufsicht durchgeführt haben, bevor er eigenständig eine Linsentrübung operiert. Diese Empfehlung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) untermauert eine Freiburger Studie (PLoS ONE 2014; online 17. November).

Danach wachse das Können mit der Zahl der Eingriffe, die ein Nachwuchsarzt durchführt, heißt es in einer Mitteilung der DOG. Die Gesellschaft wertete die Ergebnisse als Argument für die Einführung festgelegter Eingangskriterien für Operateure in der Augenheilkunde.

Die Forscher prüften insgesamt 5475 Kataraktoperationen von 13 Operateuren mit unterschiedlichem Erfahrungsgrad. Anhand der Op-Berichte recherchierten die Ophthalmologen, ob nach der Op Schäden an der Hinterkapsel der Augenlinse aufgetreten waren — die häufigste und gefährlichste Komplikation einer Kataraktoperation.

Anhand der Daten erstellten sie eine Lernkurve, die das handwerkliche Können eines Augenarztes im Verhältnis zu seiner Erfahrung anzeigt. Das Risiko für Komplikationen sei mit vier Prozent am höchsten bei Nachwuchs-Operateuren, die weniger als 300 Eingriffe durchgeführt haben.

Dieses Risiko verringert sich bis zum 1500. Eingriff und darüber hinaus auf ein Prozent oder weniger, teilt die DOG mit.

"Die Ergebnisse zeigen, dass die Mindestanforderungen der DOG ein geeignetes Maß sind, um die Qualität in der Kataraktchirurgie zu verbessern", wird DOG-Generalsekretär Professor Thomas Reinhard zitiert. (eb)

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