Schnelltest prüft, ob Alzheimer-Therapie Erfolg hat

FRANKFURT / MAIN (mal). Erhalten Patienten mit Morbus Alzheimer Antidementiva, ist die regelmäßige Kontrolle der Therapieeffekte für Privatdozent Martin Haupt vom Neuro-Centrum in Düsseldorf ein Muß. Geeignet sind dafür psychometrische Tests wie der DemTect®, die schnell gemacht sind.

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Haupt schlägt solche Untersuchungen drei, sechs und dann zunächst zwölf Monate nach Therapiebeginn vor. "Es kann nicht sein, daß wir Antidementiva einfach verordnen, sie dann sozusagen liegenlassen und uns vielleicht erst nach einem Jahr fragen: Wirkt das überhaupt", so Haupt bei einer von Eisai und Pfizer unterstützten Veranstaltung in Frankfurt / Main. Hier seien die Kosten der Medikation zu berücksichtigen; die Wirksamkeit sollte aber auch deshalb früh geprüft werden, damit man Angehörigen rasch Information zu Therapieeffekten geben könne.

Als Erfolg einer antidementiven Therapie sind dabei nicht nur echte Besserungen wie Zuwächse bei der kognitiven Leistungsfähigkeit zu bewerten, betonte Haupt. Auch eine Stabilisierung der Leistungen weise auf die Wirksamkeit der Behandlung hin.

Mit Cholinesterasehemmer - die Unternehmen bieten hier das Donepezil-Präparat Aricept® an - lasse sich bei leichter bis mittelschwerer Alzheimer-Demenz das Fortschreiten der Erkrankung durchschnittlich um etwa ein Jahr hinauszögern, erinnerte Haupt.

Dieser positive Effekt "wird dann gehalten, die Patienten fallen nicht auf die Stufe zurück, auf der die Kranken sind, die überhaupt nie behandelt worden sind!" Sie kämen damit auch erst später in schwerere Krankheitsstadien.

Haupt rät, den Blick der Angehörigen Demenz-Kranker für den Krankheitsverlauf zu schärfen. Denn ihre Informationen seien wichtig, um den Effekt einer antidementiven Therapie beurteilen zu können.

Wertvoll seien hier aber auch psychometrische Tests wie der rasch zu machende DemTect®. Dieser Test, bei dem Patienten fünf Aufgaben lösen müssen, dauert nur acht bis zehn Minuten.

Bringt bei Alzheimer-Patienten die Therapie mit einem Cholinesterasehemmer nicht den gewünschten Erfolg, kann sich der Wechsel auf einen anderen Hemmer lohnen, sagte Haupt.

Auch könne bei Patienten mit mittelschwerer Alzheimer-Demenz, bei denen man etwa den Eindruck habe, der Cholinesterasehemmer stabilisiere den Krankheitsverlauf nicht weiter ausreichend, die Kombination mit Memantine zu einem Zuwachs an Wirkung führen. Sowohl Cholinesterasehemmer als auch Memantine sind bei mittelschwerer Alzheimer-Demenz zugelassen.

Informationen zum kostenfreien Test DemTect und seiner digitalen Version gibt es bei den Außendienst-Mitarbeitern der Unternehmen Eisai und Pfizer.

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