Alzheimer-Kranken nutzt Kombitherapie

KOPENHAGEN (gvg). Die Behandlung mit dem NMDA-Rezeptorblocker Memantine kann bei Alzheimer-Kranken die kognitive Leistungsfähigkeit und die Fähigkeit zum Ausüben von Alltagstätigkeiten bessern. Das gilt auch, wenn die Patienten bereits einen Acetylcholinesterasehemmer erhalten.

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Nachgewiesen wurde das in einer Studie zur Therapie-Kombination (JAMA 291, 2004, 317). 404 Patienten mit mittelschwerem bis schwerem M. Alzheimer, die mit dem Acetylcholinesterasehemmer Donepezil behandelt wurden, erhielten 24 Wochen lang zusätzlich 20 Milligramm Memantine täglich oder Placebo. "Die Kombination ist sicher und wird von den Patienten gut toleriert", sagte Dr. Sissel Vorstrup vom Unternehmen Lundbeck in Kopenhagen auf einer dortigen Veranstaltung.

Bei kognitiven Tests schnitten Patienten, die auch Memantine (vom Unternehmen als Ebixa® angeboten) erhalten hatten, hochsignifikant besser ab als jene, die nur Donepezil einnahmen. "Dabei konnte nicht nur die Progression der Erkrankung vermindert werden. Über einen Zeitraum von 24 Wochen verbesserten sich die Leistungen sogar", so Vorstrup. Bei den Alltagsaktivitäten, die auf einer 19 Items umfassenden Skala evaluiert wurden, konnte die Verringerung der Fähigkeit, diese auszuüben, durch die Kombinationstherapie signifikant gebremst werden.

Auch auf die Verträglichkeit der Therapie scheint sich die Kombination nicht ungünstig auszuwirken: Die Rate derer, die wegen unerwünschter Effekte die Behandlung abbrachen, war in der Gruppe, die Memantine plus Donepezil erhielt, niedriger als in der Monotherapie-Gruppe.

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