Memantine hat bei Alzheimer auch einen guten Langzeit-Effekt

BERLIN (gvg). Eine Therapie mit Memantine kann die kognitiven Leistungen und die Alltagsaktivität von Alzheimer-Kranken auch längerfristig bessern. Das zeigt die offene Fortführung der im vergangenen Jahr publizierten Zulassungsstudie für Memantine.

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In der Zulassungsstudie erhielten 252 Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Alzheimer-Demenz 28 Wochen lang entweder 20 mg Memantine pro Tag oder Placebo. "Nach Ende des Behandlungszeitraums wurde die Studie offen für 24 Wochen weitergeführt, wobei die Patienten im ehemaligen Placebo-Arm nun ebenfalls Memantine erhielten", berichtete Professor Rainer Hellweg von der Klinik für Psychiatrie der Charité Berlin.

Die Patienten, die bereits vorher Memantine - vom Unternehmen angeboten als Axura® - erhalten hatten, machten von der 28. bis zur 52. Beobachtungswoche einen stabilen klinischen Gesamteindruck. Das wurde durch den CIBIS-plus-Score ("Clinician's Interview-Based Impression of Change Plus Caregiver Input") objektiviert, der auch die Einschätzung von Angehörigen berücksichtigt. Er blieb im offenen Teil der Studie weitgehend konstant, so Hellweg auf einer Veranstaltung von Merz beim DGPPN-Kongreß in Berlin.

Anders bei jenen 79 Patienten, die nach 28 Wochen von Placebo auf Memantine umgestellt wurden. Hier hatten die Patienten im CIBIS-plus-Score in den ersten 28 Studienwochen verglichen mit Patienten, die in dieser Phase schon Verum bekamen, eine signifikant schlechtere Beurteilung.

Nach Umstellung von Placebo auf Verum besserte sich nun der klinische Gesamteindruck bei diesen Patienten innerhalb weniger Wochen und war am Ende der offenen Therapiephase ähnlich gut wie bei den Patienten, die von Anfang an Memantine erhalten hatten. "Die Patienten profitieren also auch in einem weiter fortgeschrittenen Stadium noch von dem Beginn einer Therapie mit Memantine", so Hellweg.

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