Bei IDA ziehen die AOK und Arzneihersteller an einem Strang

BERLIN (HL). Als ein bislang in dieser Konstruktion einmaliges Modellvorhaben zur Versorgungsforschung werten die vier Partner der "Initiative Demenzversorgung in der Allgemeinmedizin" ihr Projekt, das im Juni in der Region um Nürnberg starten soll (wir berichteten).

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Getragen wird das auf zwei Jahre angelegte Projekt von der AOK Bayern, dem AOK-Bundesverband und den Arzneimittelherstellern Eisai und Pfizer. Damit solle es gelingen, die Lagermentalität im Gesundheitswesen zugunsten einer Partnerschaft zwischen Kassen und Industrie zu überwinden, die auf Lösungen fokussiert sei, sagte Andreas Wiegand, Geschäftsführer von Eisai, gestern bei der Vorstellung des Projekts in Berlin.

An dem Modellvorhaben, dessen Evaluationsergebnisse Ende 2007 erwartet werden, sollen 900 Patienten und 180 Hausärzte teilnehmen. Derzeit läuft die Anwerbung der Hausärzte. Das Ziel ist vor allem die Verbesserung der nicht-medikamentösen Versorgung und der Lebensqualität von Demenzkranken und ihren Angehörigen.

Beschränkt ist die Studie auf 900 Patienten, von denen ein Drittel die bislang übliche Versorgung enthält, ein weiteres Drittel Unterstützung durch Angehörigengruppen und ein weiteres Drittel einen Care-Manager an die Seite gestellt bekommt. Erstmals werden in einem Projekt einer Krankenkasse auch Auswirkungen auf die Pflegeversicherung untersucht.

Jeder der Partner beteiligt sich an den Kosten des Modells mit 700 000 Euro. Für den Dokumentationsaufwand erhalten die beteiligten Ärzte, die ein eintägiges Fortbildungsmodul Demenz absolvieren müssen, eine Aufwandsentschädigung von 200 Euro je Demenz-Patient.

Die Arbeit der Angehörigengruppen baut auf vorhandenen Strukturen auf, wie sie von der Deutschen Alzheimer-Gesellschaft gebildet worden sind. Die AOK Bayern hat bereits vier Care-Manager eingestellt - ein neues Berufsbild, das gegenwärtig pflegewissenschaftlich erst entwickelt wird.

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