Therapie zögert Heimeinweisung bei Demenz hinaus

FRANKFURT AM MAIN (djb). Angehörigen von Demenz-Kranken ist fast immer daran gelegen, Patienten möglichst lange in ihrer vertrauten Umgebung zu betreuen, und die Unterbringung im Pflegeheim möglichst lang hinauszuzögern. Daß eine konsequente antidementive Therapie dazu unterstützend beiträgt, hat eine Langzeitanalyse von Daten zu Donepezil ergeben.

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Demenz-Patienten werden durchschnittlich drei bis vier Jahre nach Beginn der Erkrankung in einem Pflegeheim untergebracht, wie Professor Lutz Frölich vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim berichtet hat. Eine frühe und konsequente Therapie mit dem Cholinesterase-Hemmer Donepezil (Aricept®) kann diesen Zeitpunkt um fast zwei Jahre hinauszögern.

Dieser positive Effekt habe erneut durch eine retrospektive Langzeitanalyse bestätigt werden können, so Frölich bei der von den Unternehmen Eisai und Pfizer unterstützten Veranstaltung in Frankfurt am Main.

Von 237 Patienten, die zunächst in einer offenen Beobachtungsstudie über 24 Wochen mit Donepezil behandelt worden waren (DONALD-Studie), hatten 80 (56 Prozent) über insgesamt drei Jahre die Therapie kontinuierlich fortgesetzt. 64 Patienten (44 Prozent), die Donepezil nicht weiter erhielten, bildeten die Kontroll-Gruppe.

Mit der Dauerbehandlung mit dem Cholinesterase-Hemmer lebten nach drei Jahren noch 71 Prozent der Alzheimer-Patienten zu Hause. Das waren signifikant mehr als in der Kontroll-Gruppe, in der zu diesem Zeitpunkt nur noch 48 Prozent der Studienteilnehmer zu Hause gepflegt wurden.

Zudem war der Pflegebedarf bei Patienten mit Donepezil-Therapie geringer. Die kontinuierlich behandelten Patienten konsultierten signifikant seltener einen Neurologen/Psychiater, und sie benötigten seltener psychotrope Medikamente. Die Sterberate unterschied sich nicht zwischen den Gruppen.

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