Studie zu Alzheimer-Impfung startet

BERLIN (gvg). Vier Jahre nach dem Abbruch einer großen Phase-II-Studie zur Impfung gegen Morbus Alzheimer kommt es jetzt zu einer Neuauflage. Die Daten der ersten Studie belegen, daß Patienten erheblich profitieren können.

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Die Studie mit dem von Wyeth und Elan entwickelten Impfstoff AN1792 wurde vor vier Jahren abgebrochen, weil sechs Prozent der Patienten eine aseptische Meningoenzephalitis bekamen (wir berichteten). Geimpft wurde mit einem aus 42 Aminosäuren bestehenden Fragment des Amyloid beta, dem wichtigsten Bestandteil der Alzheimer-Plaques.

    Nach erfolgreicher Impfung blieb Hippocampus-Volumen konstant.
   

"Die Nachbeobachtung zeigt, daß sich die Erkrankung bei jenen 20 Prozent der Patienten mit ausreichend hohem Antikörpertiter zum Teil bis heute klinisch stabilisiert hat." Darauf wies Professor Christoph Hock von der Uni Zürich auf dem Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde in Berlin hin. Außerdem bleibe das Hippocampus-Volumen, das bei Alzheimer kontinuierlich abnehme, bei erfolgreicher Impfung konstant.

Hock berichtete auch über die ersten Post-mortem-Untersuchungen bei aus anderen Gründen gestorbenen Impflingen: "Wir konnten erstmals zeigen, daß es auch bei Menschen möglich ist, durch eine Immuntherapie die Alzheimer-Plaques weitgehend zum Verschwinden zu bringen", so Hock .

Die Suche nach besser verträglichen Impfstoffen ist in vollem Gang. Kurz vor dem Start steht eine erneut von Wyeth koordinierte Studie mit einem nur noch sieben Aminosäuren langen Amyloid-beta-Fragment. "Wir wollen in wenigen Monaten auch in Deutschland anfangen", sagte Peter-Andreas Löschmann vom Unternehmen. Das Antigen wird mit dem von anderen Impfstoffen bekannten Adjuvans CRM konjugiert, um unerwünschte Wirkungen zu verhindern, die zu einer Meningoenzephalitis führen könnten.

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