Ginkgo bessert Verhalten von Demenzkranken

HONGKONG (mut). Eine Therapie mit einem Extrakt aus Ginkgo biloba kann Verhaltensstörungen bei Demenzpatienten deutlich reduzieren. Auf die kognitiven Fähigkeiten von Patienten mit Morbus Alzheimer oder vaskulärer Demenz hat das Phytopharmakon ebenfalls einen günstigen Einfluss.

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Darauf deuten Daten einer Studie mit 410 Demenz-Patienten. Die Ergebnisse wurden vor kurzem auf einem Alzheimer-Symposium in Hongkong präsentiert.

Wie Dr. Ralf Ihl vom Alexianer-Krankenhaus Krefeld und seine Mitarbeiter in der Zeitschrift "Alzheimer & Dementia"(4, 2008, Suppl 2, T 165) berichten, hatten die Studienteilnehmer alle eine milde bis moderate Alzheimer-Demenz oder eine vaskuläre Demenz. Sie erreichten beim Syndrom-Kurz-Test (SKT) einen Wert zwischen 9 und 23 Punkten. Die Skala reicht bis zu 27 Punkten (schwere Demenz).

Voraussetzung für die Teilnahme an der Studie war auch, dass bei den Patienten mit dem Neuropsychiatrischen Inventar (NPI) mindestens eine schwere Verhaltensstörung nachgewiesen wurde. Mit dem NPI werden etwa Häufigkeit und Ausprägung von Wahnvorstellungen, Unruhe, Depression, Angststörungen oder Reizbarkeit ermittelt. Behandelt wurden die Patienten 24 Wochen lang täglich mit 240 mg des Ginkgo-Extraktes EGb 761® (Tebonin®) oder mit Placebo.

Die Ergebnisse der Studie: Mit dem Ginkgo-Extrakt hatte der Wert auf der SKT-Skala im Schnitt um 1,4 Punkte abgenommen, mit Placebo dagegen um 0,3 Punkte zugenommen. Der Unterschied war signifikant. Ebenfalls signifikant verbessert hatte sich das Verhalten der Patienten. Der Wert auf der NPI-Skala sank mit Ginkgo-Therapie um 3,2 Punkte, mit Placebo blieb er konstant.

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