Prävention bei Alzheimer nur schwer prüfbar

Veröffentlicht:

NÜRNBERG (mut). Nicht nur Tierexperimente, auch Erkenntnisse aus großen epidemiologischen Studien können wichtige Hinweise darauf liefern, wie sich Alzheimer verhindern lässt. Darauf hat Dr. Monique Breteler von der Erasmus-Universität in Rotterdam in den Niederlanden hingewiesen.

Große Kohortenstudien hätten etwa Hinweise darauf gegeben, dass Blutdrucknormalisierung bei Hypertonikern protektiv wirkt, was in Interventionsstudien inzwischen weitgehend bestätigt werden konnte. Aus epidemiologischen Studien gibt es auch Hinweise, dass ein gesunder Lebensstil mit viel körperlicher und geistiger Aktivität protektiv ist - gerade dies lasse sich jedoch in Interventionsstudien kaum prüfen. Breteler kritisierte daher auch die Interpretation von placebokontrollierten Studien etwa zu Vitamin E bei Alzheimer-Patienten oder bei leichten kognitiven Einschränkungen (MCI) - meist hatte sich kein Nutzen des Präparats ergeben. In solchen Studien würden die Substanzen jedoch nur kurzfristig verabreicht und dies bei Patienten, bei denen es vermutlich schon zu spät sei, weil die Pathologie schon weit fortgeschritten ist. Daraus können man noch lange nicht schließen, dass Menschen, die sich zeitlebens vitaminreich ernähren, keinen Nutzen hätten.

Viele Hinweise aus epidemiologischen Studien ließen sich in klinischen Studien eben kaum prüfen. Placebokontrollierte Gewissheiten werde es hier wohl auch in Zukunft nicht geben.

Lesen Sie auch: Alzheimer offenbar bei Op übertragbar Wenn Patienten nicht mehr zuhören

Mehr zum Thema

Unlauterer Wettbewerb

Demenz-Vorsorge mit Hörgerät? Wettbewerbszentrale mahnt ab

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Rechtzeitig eingefädelt: Die dreiseitigen Verhandlungen zwischen Kliniken, Vertragsärzten und Krankenkassen über ambulantisierbare Operationen sind fristgerecht vor April abgeschlossen worden.

© K-H Krauskopf, Wuppertal

Ambulantisierung

90 zusätzliche OPS-Codes für Hybrid-DRG vereinbart

Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“