Kommentar
Aktuelle Daten zur Versorgung nötig
Die Versorgung von Demenzkranken mit Antidementiva dürfte in Deutschland noch immer nicht besonders gut sein. Wie gut oder schlecht sie ist, das weiß aber so genau niemand, denn die meisten Daten dazu sind hoffnungslos veraltet.
Dazu zählen auch die soeben vom Gesundheitsökonomen Gerd Glaeske veröffentlichten Zahlen, die sich auf die Jahre 2004 bis 2006 beziehen.
In der Zwischenzeit hat sich jedoch einiges getan: Das IQWiG hat den vorhandenen Antidementiva teils nach langem Hin und Her einen Nutzen attestiert, worauf sich Ärzte nun bei ihren Verordnungen berufen können.
Und vor zwei Jahren wurde erstmals eine S3-Leitlinie zur Demenztherapie und -diagnostik vorgestellt. Sie empfiehlt explizit eine Therapie mit Antidementiva. Es gibt daher kaum noch Argumente, Alzheimer-Patienten solche Arzneien vorzuenthalten.
Hat all dies zu einer besseren Versorgung Demenzkranker geführt? Das wäre die eigentlich interessante Fragestellung. Umfragen bei Ärzten deuten darauf hin, sind aber nicht verlässlich.
Besser wären aktuelle Verordnungszahlen. Den Krankenversicherungen liegen solche Zahlen vor. Man kann nur hoffen, dass es nicht wieder acht Jahre dauert, bis jemand sie auswertet.
Lesen Sie dazu auch den Bericht: Versorgung bei Demenz verbessert sich langsam