Demenz

Psychologische Hilfe für pflegende Angehörige

Psychologen der Uni Jena weiten ihr Angebot für pflegende Angehörige von Demenz-Patienten aus. Bundesweit werden Teilnehmer für "Tele.TAnDem.online" gesucht.

Veröffentlicht:

JENA. Pflegende Angehörige von Demenz-Patienten sind bekannterweise körperlich und seelisch stark gefordert.

"Nur wenn die pflegenden Angehörigen auch das eigene Wohlergehen im Blick haben, können sie ihre erkrankten Verwandten dauerhaft gut betreuen", erinnert Professor Gabriele Wilz von der Universität Jena.

Genau hier setzt ein Angebot des Teams um Wilz an: Im Projekt "Tele.TAnDem" bieten sie psychologische Unterstützung für Angehörige von Demenz-Patienten per Telefon an.

Das Projekt soll jetzt ausgeweitet werden: Außer der bisherigen telefonischen Betreuung wird im Projekt "Tele.TAnDem.online" nun auch psychologische Unterstützung über ein eigens eingerichtetes Internetportal angeboten.

Hilfe übers Internet

Das Angebot lasse sich so zeitlich und örtlich sehr flexibel nutzen, heißt es in der Mitteilung der Uni Jena.

Die Teilnehmer werden über einen Zeitraum von zwei Monaten einmal wöchentlich beraten und können über ihre ganz persönlichen Sorgen und Nöte sprechen.

Zusätzlich erhalten sie Informationen rund um das Thema Demenz sowie zu weiteren Pflegethemen.

Gezielte telefonische Unterstützung

In einem zweiten Folgeprojekt wird die telefonische Unterstützung auf zwei konkrete therapeutische Ziele fokussiert. Dabei geht es um "Akzeptanz und Werteorientierung", erläutert Wilz in der Mitteilung.

Ziel sei es, dass die pflegende Person die Situation des kranken Angehörigen mit allen Konsequenzen lernt anzunehmen und zu akzeptieren, mit belastenden Emotionen besser umgehen lernt sowie die eigenen Werte und Bedürfnisse dabei nicht vernachlässigt.

Für beide Folgestudien werden noch Teilnehmer gesucht.

Wer als Angehöriger eines Demenz-Patienten diesen hauptverantwortlich pflegt, unter der psychischen Belastung leidet, bislang aber keine psychotherapeutische Behandlung bekommt, kann sich zur Teilnahme anmelden.

Dabei sind Betroffene aus dem gesamten Bundesgebiet willkommen. (eb)

Interessierte melden sich per E-Mail an: teletandem@uni-jena.de bzw. teletandem.online@uni-jena.de oder telefonisch: 03641 / 945948 (montags 14-15 Uhr) bzw. 03641 / 945174 (mittwochs 15-16 Uhr, donnerstags 10-11 Uhr). Weitere Infos: www.teletandem.uni-jena.de.

Mehr zum Thema

Weniger Rezidive

Hustenstiller lindert Agitation bei Alzheimer

US-amerikanischer Neurologen-Kongress

Neue Daten zu Lecanemab: Frühe Alzheimer-Therapie lohnt sich

Neuer Hoffnungsträger

Homotaurin-Prodrug bremst Alzheimer

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen