Forschung

Herkunft von Makrophagen im Gehirn aufgeklärt

Veröffentlicht:

FREIBURG. Lange nahm man an, dass Hirn-Makrophagen aus dem Blut stammen und regelmäßig ersetzt werden. Nun haben Wissenschaftler bei Mäusen herausgefunden, dass die Zellen einmalig während der Embryonalentwicklung in das Gehirn einwandern und sich dort zeitlebens unabhängig vermehren (Nat Immunol 2016; online 2. Mai).

Den jetzt identifizierten Weg der Zellen könnten Forscher zukünftig nutzen, um Zellen ins Gehirn einzuschleusen, etwa zur Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen wie Alzheimer, heißt es in einer Mitteilung des Universitätsklinikums Freiburg.

"Wir konnten zeigen, dass die Hirn-Makrophagen weitgehend unabhängig von der Bildung normaler Immunzellen entstehen", wird Studienleiter Professor Marco Prinz zitiert.

Er wies gemeinsam mit seinem Team nach, dass die Vorläufer der Hirn-Makrophagen am Anfang der Embryonalentwicklung eine weite Pilgerfahrt durch den Körper machen: vom Stammzellen bildenden Dottersack des Embryos bis ins Gehirn.

Die Forscher konnten auch exakt die Stelle aufklären, an der die Zellen ins Gehirn eingewandert sind. "Damit haben wir eine Art Schwachstelle in der Abwehr des Gehirns gefunden, über die wir zukünftig Zellen in das Gehirn einschleusen könnten", sagt Prinz. In einem nächsten Schritt muss nun geprüft werden, ob sich die Ergebnisse der Tierstudie beim Menschen bestätigen lassen. (eb)

Mehr zum Thema

Unlauterer Wettbewerb

Demenz-Vorsorge mit Hörgerät? Wettbewerbszentrale mahnt ab

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“

Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch.

© Rolf Schulten

Interview

Diakonie-Präsident Schuch: Ohne Pflege zu Hause kollabiert das System