KV darf weiter von "Minimalstandard" sprechen

MAINZ (mm). Auch in Zukunft darf die KV Koblenz das Chronikerprogramm für Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 der AOK Rheinland-Pfalz als "Minimalstandard" kritisieren. Eine entsprechende Entscheidung hat das Sozialgericht in Mainz getroffen.

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Die Richter lehnten einen von der AOK Rheinland-Pfalz beantragten Erlaß einer einstweiligen Anordnung ab, nachdem die KV entsprechende Äußerungen nicht mehr öffentlich hätte machen dürfen. "Das Sozialgericht hat festgestellt, daß unsere Argumente der Sache galten und wir die AOK in keiner Weise geschädigt haben. Die Vorwürfe des Vorsitzenden der AOK Walter Bockemühl hat das Gericht in allen Punkten als nicht stichhaltig angesehen", sagte Dr. Michael Kann, Vorsitzender der KV Koblenz.

Die KV Koblenz und mit ihr alle KVen in Rheinland-Pfalz hatten zuvor die DMP-Direktverträge der AOK Rheinland-Pfalz mit Ärzten abgelehnt. Direktverträge im Versorgungsbereich schwerkranker Patienten würden Kranke nur verunsichern. "Patienten suchen Hilfe und wollen die unterschiedlichen Versorgungsangebote nicht rational hinterfragen, sondern vom Arzt des Vertrauens weiterhin versorgt werden", so Kann.

Deshalb strebten die KVen regional einheitliche DMP-Programme mit allen Kostenträgern an. Dies sei auch mit allen Krankenkassen, außer der AOK, im gegenseitigen Interesse gelungen. Die AOK Rheinland-Pfalz hingegen sehe in der Versorgung der Diabetiker ein Wettbewerbsfeld gegenüber anderen Krankenkassen.

"Die Vertragstaktik der AOK, die auf einer eigenwilligen Interpretation der Gesundheitsreform beruht, ist aber nach unserer Überzeugung patientenfeindlich. Wir werden uns als KVen an dieser Vorgehensweise nicht beteiligen und auch weiter dagegen argumentieren", sagte Kann.

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