Neue Therapie-Option bei Diabetes erfolgreich geprüft

NEW ORLEANS (hbr). Der Wirkstoff LAF 237, der das Glucagon-like Peptide (GLP-1) beeinflußt, könnte eine neue Therapie-Option bei Typ-2-Diabetes werden. GLP-1 ist ein intestinales Hormon, das die Insulinsekretion glukoseabhängig stimuliert sowie die Glukagonsekretion und die Nahrungsaufnahme senkt.

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Für die Behandlung von Diabetes-Patienten ist GLP-1 selbst schlecht zu nutzen, da es schnell an Wirkung verliert. Eine Möglichkeit ist aber, das für die GLP-1-Inaktivierung zuständige Enzym DPP IV - Dipeptidylpeptidase IV - zu hemmen.

Daß dieses Prinzip tatsächlich funktioniert, hat eine placebokontrollierte Studie mit 40 Typ-2-Diabetikern belegt, die eine Ernährungstherapie machten. Die Teilnehmer waren im Schnitt 65 Jahre alt. Vorgestellt wurde die Untersuchung bei einem Diabeteskongreß in New Orleans im US-Staat Louisiana.

Die Studienteilnehmer hatten einen Body-Mass-Index (BMI) von 27 kg/m², HbA1c-Werte von im Mittel 7,2 Prozent und Nüchternblutzucker von etwa 215 mg/dl. Sie erhielten eine halbe Stunde vor dem Frühstück entweder 100 mg des DPP IV-Hemmers LAF 237 oder Placebo über einen Zeitraum von vier Wochen. Zu Beginn und am Ende der Studie wurden nach einem standardisierten 450-Kalorien-Frühstück bei den Patienten unter anderem die Insulinsekretion, Blutzuckerwerte, GLP-1 und Glukagon gemessen.

Die Ergebnisse: Nach der vierwöchigen Behandlung mit dem DPP IV-Hemmer hatte die aktive Form des GLP-1 zu- und die Glukagonreaktion abgenommen. Sowohl Nüchternblutzucker als auch postprandiale Blutzucker-Werte waren verringert, wobei die Insulinsekretion unverändert blieb. Das Blutglukose-Niveau blieb auch über den ganzen Tag betrachtet niedriger.

Unerwünschte Begleiterscheinungen des DPP IV-Hemmers seien mild und nur vorübergehend aufgetreten, Hypoglykämien wurden nicht festgestellt.

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