Risikopatienten brauchen hohe HDL-Werte

MÜNCHEN (sto). Eine kombinierte Dyslipidämie ist durch erhöhte LDL- und Triglyzerid-Werte und niedrige HDL-Werte gekennzeichnet. Bei Risikopatienten - etwa Diabetikern oder Patienten mit metabolischem Syndrom - sollte dabei das Augenmerk nicht nur auf das erhöhte LDL sondern auch auf das niedrige HDL gerichtet sein.

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Das hat Professor Luc van Gaal aus Antwerpen in Belgien erklärt. Denn ein niedriges HDL-Cholesterin sei ein wichtiger prädiktiver und unabhängiger Risikofaktor für eine koronare Herzerkrankung, sagte Gaal beim Europäischen Diabeteskongreß in München. Nur das erhöhte LDL-Cholesterin mit Statinen zu senken sei bei solchen Patienten nicht ausreichend.

Durch die Anhebung des HDL-Wertes könne das kardiovaskuläre Risiko deutlich gesenkt werden, berichtete Professor Charles Reasner aus San Antonio, USA. Jede Anhebung des HDL-Wertes um 1 mg/dl senke das kardiovaskuläre Risiko um zwei bis vier Prozent.

Eine Möglichkeit sei die Kombinationsbehandlung mit einem Statin und Nikotinsäure. "Nikotinsäure ist einer der wirksamsten pharmakologischen Wirkstoffe zur Erhöhung des HDL-Cholesterinspiegels", sagte Reasner bei einem Satelliten-Symposium des Unternehmens Merck KGaA. Bei Diabetikern erhöhe Nikotinsäure den HDL-Spiegel um mehr als 30 Prozent, senke die Triglyzeridwerte um etwa ein Drittel und reduziere so die Rate kardiovaskulärer Ereignisse um ein Viertel, so Reasner.

Nikotinsäure hemmt die Freiset-zung von Fettsäuren aus dem Fettge-webe. Der Wirkstoff ist seit April in einer retardierten Form als Niaspan® zur Behandlung bei Fettstoffwechselstörungen, besonders bei Patienten mit kombinierter Dyslipidämie, sowie bei Patienten mit primärer Hypercholesterinämie in Kombination mit Statinen auch in Deutschland zugelassen, wenn eine Statin-Monotherapie nicht ausreicht.

Weitere Infos zum Diabeteskongreß gibt es unter www.easd.org

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