Acarbose schützt bei Prädiabetes die Blutgefäße

DRESDEN (awa). Das orale Antidiabetikum Acarbose verlangsamt den Dickenzuwachs der Intima-Media-Schicht in den Karotiden bei gestörter Glukosetoleranz. Die Verringerung der postprandialen Hyperglykämie könnte demnach bei diesen Menschen, die ein hohes Diabetes- und Atherosklerose-Risiko haben, die Gefäße schonen.

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Bei Diabetikern kappt Acarbose (Glucobay®) die postprandialen Blutzuckerspitzen. Daß der Alpha-Glukosidasehemmer zudem bei gestörter Glukosetoleranz das Risiko, an Diabetes zu erkranken, signifikant vermindert, hat die STOP-NIDDM-Studie ergeben (wir berichteten). Eine gestörte Glukosetoleranz, auch als Prädiabetes bezeichnet, ist ein wichtiger Risikofaktor für Atherosklerose. Denn postprandiale Hyperglykämien lösen oxidativen Streß und Entzündungen am Endothel aus, die Gefäßwand wird dicker.

Die Zunahme der Dicke der Karotis-Wände wird durch Acarbose im Vergleich zu Placebo signifikant verlangsamt, hat Professor Markolf Hanefeld von der TU Dresden berichtet, (Stroke 35, 2004, 1073). In einer Substudie von STOP-NIDDM erhielten je 66 Patienten dreimal täglich 100 mg Acarbose oder Placebo.

Zu Beginn und nach 3,9 Jahren Therapie wurde die Dicke der Karotiswände sonographisch bestimmt. Mit Acarbose nahm sie um 0,02 mm zu, mit Placebo um 0,05 mm. Der jährliche Dickenzuwachs war also signifikant um die Hälfte geringer. Somit sei kontrolliert belegt, daß diese Therapie vasoprotektiv wirke, so Hanefeld.

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