Internet macht Betreuung von Diabetikern komfortabler

BERLIN (gvg). Diabetikerbetreuung nach Schema F - mit dem Blutzuckertagebuch des Diabetesportals Diabetes-News soll damit Schluß sein. Die digitale Blutzuckereinstellung ist für Arzt und Patient den Angaben zufolge komfortabel.

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"Wir haben mittlerweile 320 aktive Nutzer", sagt Wolfgang Hentschel, Tagebuchexperte bei der Diabetes News Media AG. Das Projekt wurde in diesem Jahr erstmals öffentlich vorgestellt. Statt oft kaum entzifferbare Papiertagebücher zu führen, die alle paar Monate dem betreuenden Arzt vorgelegt werden, füttert der Patient seine Blutzuckerwerte, die Broteinheiten und die Insulindosis in eine Datenbank.

Die Online-Eingabe ist dabei genauso möglich wie eine Übertragung per SMS oder ein automatisches Auslesen des Blutzuckermeßgeräts mittels einer speziellen Übertragungssoftware.

Der Arzt kann eventuell erforderliche Veränderungen des Blutzuckersollwerts sowie den für die Insulinberechnung nötigen BE-Faktor nach Lektüre der übermittelten Werte ebenfalls online eingeben. Der Vorteil: Aus den Eingaben des Arztes erstellt das Programm individuelle Spritz-Eß-Tabellen, die der Patient sich ausdrucken kann. Die sonst erforderliche Berechnung der Insulindosis fällt damit weg.

Das Programm arbeitet mit bis zu vier Zeitzonen

Doch auch für den Arzt sieht Hentschel handfeste Vorteile: "Statt in handgeschriebenen Tabellen Spitzenwerte zu suchen und Durchschnittswerte zu ermitteln, bekommt er von unserem Programm alles übersichtlich aufbereitet und ausgewertet." Der Detailfreude bei der individuellen Optimierung der intensivierten Insulintherapie setzt das Programm dabei keine Grenzen. Unterstützt werden bis zu drei Korrekturzonen in Abhängigkeit vom gemessenen Blutzuckerwert und bis zu vier Zeitzonen, die eine abgestimmte Therapie je nach Tageszeit ermöglichen.

Einige Ärzte betreuen 30 Patienten online

Ärzte, die sich an den Gedanken einer Online-Betreuung von Patienten gewöhnt haben, haben Spaß daran. "Unser Spitzenreiter betreut 30 Patienten online", erklärt Hentschel. Viele Ärzte, die erstmals mit dem Online-Tagebuch arbeiten, seien dagegen skeptisch. Der Einsatz eines Computers zur Patientenbetreuung sei eben noch immer ein ungewohnter Gedanke.

Für die Zukunft kann sich Hentschel das Online-Tagebuch gut als individuelle Gesundheitsleistung vorstellen. Denn viele Patienten sind seiner Ansicht nach bereit, für das Plus an Komfort zu bezahlen.

Bis jetzt laufe die Betreuung bei den meisten Ärzten aber nebenher. Weder Patienten noch Ärzte müssen für die Basisnutzung der Software bezahlen.

Weitere Informationen im Internet: www.diabetestagebuch.de

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