Neues Insulin-Analogon zur prandialen Therapie

FRANKFURT AM MAIN (Rö). Mit Insulinglulisin steht ein neues schnellwirksames Insulin-Analogon für die prandiale Therapie von Typ-1- und Typ-2-Diabetikern zur Verfügung.

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Die Eigenschaften und das klinische Profil von Insulinglulisin (Apidra®) hat Privat-Dozent Dr. Andreas Hamann von der Diabetes-Klinik Bad Nauheim gestern bei der Einführungspressekonferenz von Sanofi-Aventis in Frankfurt/Main vorgestellt.

In den Studien mit dem neuen Insulin-Analogon wurde bei Typ-1- und bei Typ-2-Diabetikern eine höhere Effektivität als mit Normalinsulin belegt. Damit werde es möglich, fünf bis zehn Prozent Insulin im Vergleich zu Normalinsulin oder auch zu Insulin lispro einzusparen, sagte Hamann.

Verglichen mit diesem Insulin weisen die klinischen Daten zu Insulinglusilin kombiniert mit dem Basalinsulin Insulin glargin (Lantus®) bei der Senkung des HbA1c-Wertes eine äquivalente Wirksamkeit aus.

Ein Vorteil des neuen Präparates ist, daß es nach dem Essen mit annähernd gleichem Erfolg wie vor dem Essen gespritzt werden kann. "Damit wird es möglich, die Dosis an die Mahlzeit anzupassen und nicht umgekehrt", betonte der Diabetes-Spezialist aus Bad Nauheim.

Dies sei gerade wichtig für übergewichtige Typ-2-Diabetiker. Sie könnten so ihr Programm zur Gewichtsreduktion besser einhalten. Daß die Anwendung nach der Mahlzeit günstiger für das Körpergewicht ist als die Therapie vor dem Essen sei in einer Studie bestätigt worden, sagte Hamann.

Gerade bei übergewichtigen Typ-2-Diabetikern hat die Therapie mit dem Insulin-Analogon Vorteile. So war in einer Studie nach 26 Wochen mit Insulinglulisin der HbA1c stärker gefallen als mit Humaninsulin, und zwar um 0,46 Prozent im Vergleich zu 0,3 Prozent, hat Professor Thomas Haak vom Diabetes-Zentrum Bad Mergentheim berichtet.

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