130/80 mm Hg klappt oft nur mit Kombitherapie

HANNOVER (grue). Für Diabetiker wird ein Blutdruck von 130/80 mmHg empfohlen. Das läßt sich oft nur durch eine antihypertensive Kombinationstherapie erreichen, deren Komponenten zudem organprotektiv wirkten.

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Der Blutdruck von Diabetikern liegt oft mehr als 20 mmHg über dem sehr niedrig angesetzten Zielwert, der aber die beste kardiovaskuläre Prognose verspricht. Soll also die Vorgabe erreicht werden, funktioniert das fast nur mit einer primären antihypertensiven Kombitherapie, sagte Privatdozent Dr. Karl Wagner vom Allgemeinen Krankenhaus Barmbek/Hamburg bei einer Veranstaltung des Unternehmens Servier in Hannover.

      Leitlinien befürworten initiale Kombinationen.
   

Europäische und deutsche Therapieleitlinien befürworten dies, wobei nach dem Hochdruckliga-Schema eine Kombination aus Diuretikum und einem ACE-Hemmer oder Betablocker empfehlenswert ist.

ACE-Hemmer wie Perindopril hätten gezeigt, daß sie den Blutdruck effektiv senkten und Sekundärkomplikationen vorbeugten, sagte Wagner. So werde etwa die Progression einer Nephropathie bei Typ-2-Diabetikern gebremst. Gleiches gelte für das stoffwechselneutrale Diuretikum Indapamid, das außerdem die linksventrikuläre Hypertrophie eindämme, so Wagner.

"Die Kombination von ACE-Hemmer und Indapamid dürfte Diabetikern mit ihrem hohen Gefäßrisiko besonders viel bringen", so Wagner. Das habe sich auch in der PREMIER-Studie bestätigt, die bei nierenkranken Typ-2-Diabetikern zwei Therapien verglichen hat: Eine Gruppe bekam Enalapril, die andere eine Fixkombination aus Perindopril und Indapamid. Dieses Medikament bietet Servier niedrigdosiert als Preterax® und höherdosiert als BiPreterax® an.

Wie Wagner berichtete, sank die renale Albuminausscheidung mit der Fixkombination um 42 Prozent und mit der Monotherapie um 27 Prozent. Auch schwere kadiovaskuläre Ereignisse waren mit Perindopril/Indampamid signifikant seltener.

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