KOMMENTAR
Neue Perspektiven für Typ-1-Diabetiker
Typ-1-Diabetiker kann man im Prinzip heilen. Nötig sind dazu genug Insel-Zellen von geeigneten Spendern. Doch in der Praxis ist die Inselzell-Transplantation noch weit davon entfernt, ein Routine-Eingriff zu werden.
Ein Problem ist, daß man bisher sehr viel Pankreasgewebe für eine Transplantation benötigt. So sind meist zwei bis vier Bauchspeicheldrüsen erforderlich, um genügend Inselzell-Masse für eine einzige Übertragung zu bekommen. Das schränkt die Zahl der Empfänger stark ein. Zudem muß man erst geeignete hirntote Spender finden.
Die Perspektiven für schwerkranke Typ-1-Diabetiker haben sich jetzt jedoch verbessert. So ist vor kurzem erstmals der Transfer von Inselzellen von einem lebenden Spender gelungen (wir berichteten). Mit Lebendspenden, etwa von nahen Verwandten, ließe sich ein Organengpaß vermindern. Und: Von lebenden Spendern reicht offenbar eine geringere Menge Pankreasgewebe als von toten Spendern.
Mit einer modifizierten immunsuppressiven Therapie haben es US-Forscher jetzt auch geschafft, Typ-1-Diabetiker zu heilen, indem sie Gewebe von jeweils nur einem toten Spender pro Empfänger verwendet haben. Damit könnte eine Inselzell-Übertragung künftig ebenso Routine werden wie eine Leberspende.
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