Hypertone Diabetiker sind Hochrisiko-Patienten

FRANKFURT AM MAIN (eis). Die Diabetes-Aufklärungsaktion "Gesünder unter Sieben" ist an diesem Wochenende im Main-Taunus-Zentrum in Frankfurt am Main zu Gast. Am Freitag und Samstag können sich die Besucher des Einkaufszentrums an den Aktionsständen umfassend über Diabetes mellitus informieren. Hauptthema der Tage ist Diabetes und Bluthochdruck.

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Bei der Diabetes-Aktion im Main-Taunus-Zentrum können sich Diabetiker und Angehörige am 18. und 19. März direkt zur optimalen antihypertensiven Therapie beraten lassen.

Besucher erwartet zudem ein kostenloser Diabetes-Risikocheck, bei dem Blutzucker und Blutdruck gemessen werden. Getragen wird die Aktion vom Arzneimittel-Hersteller Sanofi-Aventis. Partner sind unter anderen die "Ärzte Zeitung", der Bundesverband niedergelassener Diabetologen (BVND) und die Arbeitsgemeinschaft niedergelassener diabetologisch tätiger Ärzte (AND).

Patienten haben hohes Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse

In Deutschland hat etwa jeder zweite Erwachsene im Alter von 35 bis 74 Jahren Blutdruckwerte über 140/90 mmHg und damit eine Hypertonie. Besonders häufig und auch besonders gefährlich ist Hypertonie bei Diabetes. Vor allem der Bluthochdruck führt bei Diabetikern zu der hohen Rate an kardiovaskulären Erkrankungen, Nierenschäden und Retinopathien.

Deshalb stuft die Hochdruckliga auch jeden Hypertoniker mit Diabetes mellitus als Hochrisikopatienten ein. So haben nach Schätzungen Betroffene ein 20- bis 30prozentiges Risiko, innerhalb der nächsten zehn Jahre ein kardiovaskuläres Ereignis wie einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu bekommen. Äußerst wichtig ist daher eine aggressive Blutdrucksenkung.

Gewichtsreduktion und Bewegung können helfen

Mit Bewegung und Gewichtsreduktion kann dabei schon einiges erreicht werden. "Würden alle übergewichtigen zehn Millionen Hypertoniker in Deutschland je zehn Kilogramm abnehmen, dann hätte ein Drittel von ihnen keinen Bluthochdruck mehr, und nahezu alle könnten Anzahl und Dosis ihrer Medikation reduzieren", sagt Professor Alfred Wirth aus Bad Rothenfelde (Ärztebl 101, 2004, A1745).

Zielwerte des Blutdrucks bei Diabetikern sind 135/80 mmHg oder darunter. Zum Erreichen dieser Werte sind meist Kombinationstherapien mit mehreren Antihypertensiva nötig. Bei Patienten mit Mikroalbumin-urie oder manifester Nephropathie sollten die Werte unter 130/80 mmHg liegen. Der Einsatz von ACE-Hemmern hat sich hier für die Patienten als vorteilhaft erwiesen.

Daß Diabetiker mit Hypertonie von einer guten Blutdruckeinstellung profitieren, ist in vielen großen Studien belegt worden. So wurden in der HOPE-Studie mit dem ACE-Hemmer Ramipril die Raten von Herzinfarkt und Schlaganfall und anderen tödlichen kardiovaskulären Ereignissen bei Diabetikern mit Hypertonie um 25 Prozent verringert.

Auch wurde die Entwicklung von Nephropathie und Retinopathie gebremst. Und 34 Prozent der behandelten Patienten hatten in der Studie keine diabetische Stoffwechsellage mehr. Bei Hochrisikopatienten verbessern ACE-Hemmer nach den Daten also die Insulinsensitivität, und sie verzögern die Entwicklung eines Diabetes.

Weitere Infos zu der Aktion unter www.gesuender-unter-7.de



Bundesweite Aktionen bis zum 14. Mai

Die Aktion "Wissen, was bei Diabetes zählt - Gesünder unter 7" läuft noch in sechs weiteren Städten. Getragen wird die Aktion vom Arzneimittel-Hersteller Sanofi-Aventis.

Die Termine:

  • 18. und 19. März in Frankfurt am Main (Main-Taunus-Zentrum). Thema: Bluthochdruck.
  • 1. und 2. April in Dresden (Altmarkt-Galerie). Thema: Prävention.
  • 15. und 16. April in Mühlheim an der Ruhr (RheinRuhrZentrum). Thema: Diabetischer Fuß.
  • 22. und 23. April in Hamburg (Alstertal-Einkaufszentrum). Thema: Früherkennung.
  • 29. und 30. April in Stuttgart (SchwabenGalerie). Thema: Sport und Bewegung.
  • 13. und 14. Mai in München (Perlacher EinkaufsPassagen) Themen: Herzinfarkt und Schlaganfall.
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