Ruboxistaurin bremst Albuminurie
ATHEN (hbr). Der Wirkstoff Ruboxistaurin bietet vielleicht künftig Diabetikern mit Nierenschäden eine neue Therapieoption: In einer Pilotstudie nahm damit bei Patienten mit diabetischer Nephropathie die Albuminurie ab.
Veröffentlicht:An der Untersuchung nahmen Typ-2-Diabetiker teil, die mit einem ACE-Hemmer, Angiotensin-Rezeptor-Blocker oder beidem behandelt wurden. Ihr Blutdruck durfte 150/90 mmHg nicht überschreiten. Von den 123 Patienten erhielten 62 ein Placebo und 61 täglich 32 mg Ruboxistaurin. Die Substanz hemmt das Enzym Proteinkinase C-beta. Dieses Enzym ist bei Diabetikern meist überaktiv, was zusammen mit weiteren Faktoren zu Schäden an den kleinen Gefäßen, etwa in den Nieren, führt.
Alle Studienteilnehmer hatten eine persistierende Albuminurie, berichtete Professor Janet McGill aus Saint Louis im US-Staat Missouri, beim europäischen Diabeteskongreß in Athen. Dabei unterschied sich das Urin-Albumin-Kreatinin-Verhältnis mit 800 mg/g in der Placebogruppe und 728 mg/g in der Verumgruppe nicht signifikant.
Die mittlere glomeruläre Filtrationsrate lag in der Placebogruppe bei 69 und in der Ruboxistauringruppe bei 71 ml/min. Diabetesdauer, HbA1c und Body Mass Index waren in beiden Studienarmen ähnlich.
Nach einem Jahr hatten die mit Ruboxistaurin behandelten Patienten profitiert: Ihre glomeruläre Filtrationsrate zeigte mit einer Abnahme von 2,5 ml/min keine statistisch relevante Änderung. In der Placebogruppe dagegen hatte sich die Nierenleistung signifikant um 4,8 ml/min verschlechtert. Gleichzeitig ging die Albuminurie hier nur unwesentlich zurück, nämlich um neun Prozent, mit Ruboxistaurin sank sie signifikant um ein Viertel (minus 24 Prozent).
Diese Reduktion wurde schon nach einem Monat erreicht. Die Ergebnisse sind also vielversprechend für Patienten mit diabetischer Nephropathie, so McGill bei einer Veranstaltung von Lilly.
Zwar waren die Unterschiede zwischen beiden Gruppen nicht signifikant. Aber für eine solche Analyse habe die Pilotstudie zuwenig Aussagekraft gehabt, sagte die Wissenschaftlerin.