Sport bei Typ-1-Diabetes ist sicher

BONN (ner). Regelmäßiger Sport wirkt sich bei Kindern mit Typ-1-Diabetes positiv auf die Blutzuckereinstellung aus. Die Gefahr schwerer Hypoglykämien erhöht sich durch sportliche Aktivität nicht.

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Den Nutzen von regelmäßigem Sport haben die Diabetologen bei 19 000 Kindern und Jugendlichen mit Typ- 1-Diabetes untersucht. Die Teilnehmer waren zwischen drei und 20 Jahre alt. "Regelmäßig" war definiert als mindestens einmal pro Woche für 30 Minuten über mindestens ein Jahr.

Kinder und Jugendliche, die mehr als dreimal wöchentlich Sport treiben, hatten in der Studie mit 8,1 Prozent einen signifikant niedrigeren HbA1c als Kinder, die keinen Sport treiben (HbA1c: 8,4 Prozent), wie Dr. Antje Herbst aus Bonn berichtet (Arch Ped Adolesc Med 160, 2006, 573). Der Effekt trat in allen beteiligten Altersgruppen auf und war geschlechtsunabhängig. Zudem sank - nur bei Mädchen - durch Sport der Body-Mass-Index signifikant.

Ein weiteres Ergebnis: Mehr sportliche Aktivität war nicht mit vermehrten schweren Hypoglykämien verbunden, die fremde Hilfe erforderten. Insgesamt wurden 23 schwere Hypoglykämien pro 100 Patientenjahre und knapp fünf Hypoglykämien mit Bewußtseinsverlust pro 100 Patientenjahre registriert.

Auffallend war schließlich, daß die durchschnittlichen HbA1c-Werte insgesamt recht hoch und zunehmend schlechter waren, je älter die Teilnehmer waren. So lag bei den über 15jährigen Typ-1-Diabetikern ohne körperliche Aktivität der HbA1c deutlich über 8,5 Prozent, bei den Sportlern immer noch um etwa 8,3 Prozent.

Am besten war die Blutzuckereinstellung bei Kindern bis neun Jahre mit HbA1c-Werten von durchschnittlich unter 7,5 Prozent bei den Sportlern.

Die Studie bestätigte darüber hinaus, daß sportliche Typ-1-Diabetiker signifikant weniger Insulin benötigen als unsportliche.

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