Orale Tripeltherapie - Alternative für Diabetiker
DÜSSELDORF (Rö). Die in Therapie- leitlinien für Typ-2-Diabetes kaum empfohlene orale Dreifachtherapie ist bei der Stoffwechseleinstellung durchaus eine Alternative zu einer oralen Zweier-Kombination plus Insulintherapie. Die orale Dreifach-Kombination ist ähnlich wirksam. Sie wird jedoch schlechter vertragen als eine Insulin-Kombitherapie.
Veröffentlicht:Darauf hat Professor Monika Keller aus Stuttgart bei einer Veranstaltung in Düsseldorf hingewiesen. Die Diabetes-Spezialistin hatte beim Diabetes-Update neue Studienergebnisse zum Typ-2-Diabetes dargestellt.
Beim CME-zertifizierten Diabetes-Update von med update wurden unter der Leitung von Professor Werner Scherbaum und Professor Stephan Martin, beide aus Düsseldorf, die wichtigsten Erkenntnisse zur Diabetologie aus dem Jahr 2006 berichtet und kommentiert. Partner war Boehringer Ingelheim.
Bei ihren Aussagen zur Dreifach-Therapie bezog sich Kellerer unter anderen auf eine randomisierte Studie von Professor Julio Rosenstock mit 217 Typ-2-Diabetikern (Diabetes Care 29, 2006, 554). Nach unzureichender Therapie mit Metformin plus Sulfonylharnstoff wurden sie 24 Wochen zusätzlich mit Rosiglitazon, bis zu 8 mg pro Tag, oder mit Insulin-glargin behandelt, bis zum optimalen Nüchternblutzucker.
Zu Studienende wurde nach Kellerers Angaben mit beiden Therapien der HbA1c ähnlich abgesenkt: 1,7 Prozentpunkte mit Insulinglargin und 1,5 Prozentpunkte mit Rosiglitazon. "Wie zu erwarten war, hatten die mit dem Analoginsulin Behandelten etwas bessere Nüchternblutzuckerwerte, aber mit 57 Hypoglykämien etwas mehr Ereignisse als die 47 Ereignisse bei der oralen Dreifachtherapie." Mit Rosiglitazon hätten die Patienten 3 Kilogramm zugenommen mit Insulinglargin 1,6 Kilogramm. Bei der oralen Therapie gab es mit 29 Prozent signifikant mehr unerwünschte Ereignisse im Vergleich zu 7 Prozent.
Die nächsten Veranstaltungen von med update: Praxis Update speziell für Hausärzte am 27. und 28. April in Berlin sowie am 4. und 5. Mai in Wiesbaden. Außerdem findet am 27. und 28. April in Wiesbaden das Gyn Update statt. Infos und Anmeldung unter: www.med-update.com