Lipidsenkung mit Statin - Nutzen bei Diabetes bestätigt

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OXFORD (ob). Diabetiker mit hohem kardiovaskulärem Risiko profitieren von der Cholesterinsenkung mit Statinen und sollten deshalb eine solche Behandlung erhalten. Diese bisher auf Einzelstudien basierende Empfehlung wird jetzt durch eine umfangreiche Metaanalyse gepoolter Daten aus insgesamt 14 Studien gestützt.

Nach dieser Analyse, deren Grundlage die klinischen Daten von 18 686 Studienteilnehmern mit Diabetes mellitus bilden, ist eine mit Statinen bei Diabetikern erzielte Reduktion des LDL-Cholesterins um 1 mmol/l (39 mg/dl) mit einer relativen Reduktion der Gesamtmortalität um 9 Prozent assoziiert. Diese Wirkung entspreche der bei Nicht-Diabetikern, bei denen eine Reduktion um 13 Prozent erzielt wurde, berichten die Studienautoren (Lancet 371, 2008, 117).

In der Abnahme der Gesamtsterblichkeit spiegelt sich eine signifikante Reduktion der vaskulär bedingten Sterblichkeit bei Diabetikern um 13 Prozent wider. Die durch andere Ursachen bedingte Mortalität blieb unbeeinflusst.

Pro LDL-Cholesterinsenkung um 1 mmol/l nahm die Rate schwerwiegender vaskulärer Ereignisse relativ um 21 Prozent ab. Durch entsprechende Lipidsenkung wurden bei Diabetikern sowohl Myokardinfarkte und koronare Todesfälle (um 22 Prozent), Revaskularisationen (um 25 Prozent) als auch Schlaganfälle (um 21 Prozent) verringert. Als wirksam erwies sich diese Therapie bei Diabetikern mit und ohne vaskuläre Ereignisse in der Vorgeschichte.

Der absolute Nutzen lässt sich so quantifizieren: Erhalten 1000 Diabetiker fünf Jahre lang eine Statintherapie, bleibt dadurch 42 von ihnen ein schwerwiegendes kardiovaskuläres Ereignis erspart.

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