Als HbA1c-Ziel gilt weiterhin ein Wert von 6,5 Prozent

Neue Studienergebnisse und neue Antidiabetika - die Deutsche Diabetes Gesellschaft hat ihre Leitlinien zu Typ-2-Diabetes jetzt aktualisiert.

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Am 13. Oktober 2008 hat die Deutsche Diabetes Gesellschaft ihre evidenzbasierten Leitlinien für die "Antihyperglykämische Therapie des Typ-2-Diabetes" veröffentlicht. Anlass sind bedeutende neue Studiendaten und neue Antidiabetika.

Wichtige Grundlage der antihyperglykämischen Therapie bleiben nicht-pharmakologische Maßnahmen: Schulung und Ernährungstherapie. Damit ist eine Absenkung des HbA1c-Wertes um zwei Prozentpunkte zu erreichen. Am Therapieziel für den HbA1c von unter 6,5 Prozent hält die DDG fest. Grundlage dafür sind die Daten der UKPD-Studie, die UKPDS-Zehn-Jahres-Daten sowie die ADVANCE-Studie. Eine Absenkung auf diesen Wert ist anzustreben, wenn Hypoglykämien weitestgehend vermieden werden und es nicht zu einer wesentlichen Gewichtszunahme kommt. Wenig untersuchte Mehrfachkombinationen von mehr als zwei oralen Antidiabetika sollten vermieden werdens die DDG. Für Glitazone besteht aufgrund der Zulassung eine Indikation, wenn der Blutzucker trotz einer oralen Metformin- und Sulfonylharnstofftherapie unzureichend eingestellt ist.

Die DDG weist daraufhin, dass nach den Ergebnissen der ACCORD- und ADVANCE-Studien das Vermeiden unerwünschter Wirkungen wie schwere Hypoglykämien und starke Gewichtszunahme essenziell ist.

Die Konsequenzen, die die Gesellschaft aus den beiden Studien gezogen hat, sind in den neuen Therapieempfehlungen berücksichtigt worden. Neu ist, dass grundsätzlich, sofern keine Kontraindikationen bestehen, bei allen Typ-2-Diabetikern zeitnah mit Metformin begonnen werden sollte. Sonst wird die Therapie mit einer Substanz empfohlen, die für die Monotherapie zugelassen ist. Falls nach drei bis sechs Monaten der HbA1c-Wert zwischen 6,5 Prozent und unter 7,5 Prozent liegt, wird eine Zweifachkombination mit Metformin plus Kombinationspartner empfohlen. Kombipartner von Metformin sind (alphabetisch): Acarbose, DPP-4-Hemmer, Exenatid, Glitazone, Sulfonylharnstoffe und Sulfonylharnstoff-Analoga.

(Rö)

Grundsätze der Therapie bei Typ-2-Diabetes

Nicht-pharmakologische Therapiemaßnahmen: Schulung, Ernährungstherapie, Bewegungstherapie sind in jeder Phase der Erkrankung sehr wichtig.

Nach neuen Studienergebnissen ist das Vermeiden von schweren Hypoglykämien und ausgeprägter Gewichtszunahme essenziell.

Der HbA1c-Wert sollte in der Regel einmal pro Quartal kontrolliert werden.

Der Zielwert beträgt 6,5 %.

Die Blutzucker-Selbstkontrolle ist ein integraler Betstandteil der Therapie beim Typ-2-Diabetes.

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