Typ-2-Diabetiker, die messen, haben bessere Werte

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WIEN (hbr). Strukturierte Blutzuckerselbstkontrolle hilft Typ-2-Diabetikern, ihre Stoffwechseleinstellung zu verbessern. Das belegen Daten der Accu-Chek® 360° View-Studie, die in Wien beim europäischen Diabeteskongress vorgestellt worden sind.

An der Studie nahmen 383 Typ-2-Diabetiker mit einem mittleren HbA1c-Wert von 8,8 Prozent teil. Patienten der Interventionsgruppe bestimmten dabei mindestens einmal im Quartal drei Tage hintereinander je sieben Mal ihren Blutzucker: jeweils vor und zwei Stunden nach Frühstück, Mittag- und Abendessen sowie vor dem Schlafengehen. Die Tagesprofile bieten dabei einen guten Überblick und zeigen, wie etwa Mahlzeiten oder Sport die Werte beeinflussen.

Ergebnis: Nach sechs Monaten ergaben sich bei den Patienten der Interventionsgruppe bei 89 Prozent Empfehlungen zur Therapieänderung, aber nur bei halb so vielen Patienten der Kontrollgruppe. Empfehlungen zum Anpassen von Ernährung und Bewegung bekamen von den Patienten der Interventionsgruppe 81 Prozent im Vergleich zu 48 Prozent der Patienten der Kontrollgruppe. Der HbA1c-Wert nahm bei den Patienten in der Interventionsgruppe im Mittel 1,4 Prozentpunkte ab im Vergleich zu einem Prozentpunkt bei den Patienten der Kontrollgruppe. Alle mittleren Glukosewerte verbesserten sich in der Interventionsgruppe, und zwar nach einem, drei und sechs Monaten.

Die Tagsprofile verdeutlichen den Patienten, ob Blutzucker-Ausreißer mit System immer zur gleichen Zeit auftreten, oder ob es sich eher um zufällige Ereignisse handelt. Der HbA1c-Wert könne die einzelnen Messwerte nicht ersetzen, sagte Professor Richard Bergensthal, Präsident der US-Diabetesgesellschaft. "Ein hoher HbA1c-Wert zeigt zwar, dass die Therapie geändert werden muss, aber die Blutzuckerwerte zeigen, welche Änderungen sinnvoll sind", betonte der Spezialist bei einer Veranstaltung des Unternehmens Roche Diabetes Care.

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