Erschöpfte Ovarialfunktion

Frühe Menopause bei Diabetes

Das Risiko für ein Klimakterium vor dem 45. Lebensjahr ist bei Diabetikerinnen fast dreimal so hoch wie bei Frauen ohne Diabetes.

Veröffentlicht:

CARTAGENA / KOLUMBIEN. Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes und den Einfluss der Krankheit auf den Eintritt der Menopause haben Forscher um Dr. Alvaro Monterrosa-Castro in einer Querschnittstudie untersucht (Climacteric 2013; 16 (6): 663-672).

Die Antworten der Umfrage unter 6079 Frauen im Alter von 40 bis 59 Jahren aus Lateinamerika wurden nach der Menopause Rating Scale (MRS) sowie der Goldberg Anxiety-Depression-Scale (GADS) ausgewertet. Von den Befragten hatten 6,7 Prozent Typ-2-Diabetes.

Der stärkste Zusammenhang zeigte sich zwischen Diabetes und Hypertonie (Odds Ratio, OR 4,29). Weitere überdurchschnittlich häufige Risikofaktoren bei Typ-2-Diabetes waren Übergewicht (BMI über 25 und Taillenumfang über 87 cm), Alter ab 50 Jahren sowie die Einnahme von Psychopharmaka.

Die Menopause trat bei Diabetikerinnen im Vergleich deutlich früher ein (48,4 vs. 50,1 Jahre). Unter den 40- bis 44-Jährigen ohne Diabetes waren nur 13,2 Prozent bereits in der Menopause, bei den Frauen mit Diabetes waren es 29,5 Prozent. Offenbar gibt es eine Gruppe unter den Diabetikerinnen, in der die metabolischen Störungen die Alterung des reproduktiven Systems beschleunigen, glauben die Forscher.

Schon lange wird vermutet, dass die biologischen und psychologischen Veränderungen bei Eintritt des Klimakteriums das Diabetesrisiko erhöhen. Die nach Risikofaktoren bereinigte logistische Regressionsanalyse konnte dies nicht bestätigen.

Dabei waren Faktoren wie Alter, Adipositas und Hypertonie in die Analyse einbezogen worden. Auch die Lebensqualität der Frauen mit Diabetes wurde infolge ihrer klimakterischen Beschwerden nicht stärker vermindert als die Lebensqualität ihrer Leidensgenossinnen ohne Diabetes. (St)

Mehr zum Thema

Im Vorfeld des Deutschen Diabetes Kongresses

Fachgesellschaft: Diabetologie muss bei Klinikreform mitgedacht werden

„Bedrohliche Pflegeplatzlücke“

Pflegeverband sorgt sich um die Versorgung in Altenheimen

Kardiorenaler Schutz bei Typ-2-Diabetes mit chronischer Nierenerkrankung

Frühe Diagnostik und leitliniengerechte Risikosenkung

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Was steckt hinter dem Alice-im-Wunderland-Syndrom, Dr. Jürgens?

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Lesetipps
Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken