Afrika

Verstädterung fördert Diabetes

Die Verstädterung im südafrikanischen Namibia führt zur Zunahme von Diabetes und anderen Störungen des Zuckerstoffwechsels, wie Forscher herausgefunden haben.

Veröffentlicht:

MARBURG. Welchen Einfluss haben moderne Lebensumstände auf die Gesundheit? Das haben Forscher um den Endokrinologen und Ethnologen Professor Peter Herbert Kann aus Marburg untersucht.

Das Team hat 60 städtische mit 60 halbnomadisch lebenden Männern und Frauen verglichen (JCEM 2014, online 18. Dezember).

Ergebnis: Bei Städtern finden sich Diabetes und andere Zuckerstoffwechselstörungen doppelt so oft wie bei Landbewohnern (28 vs. 13 Prozent), so die Philipps-Universität in einer Mitteilung.

Die Befragung der Probanden ergab: die Ernährung ist in der Stadt ungesünder, auf dem Land bewegen sich die Leute mehr.

"Die Besonderheit unserer Befunde besteht darin, dass die Speichel- Cortisol-Konzentration bei Stadtbewohnern deutlich höher ist", so Kann.

Dies wird als Antwort auf psychosozialen Stress gedeutet, der durch Verstädterung hervorgerufen wird.

"Unsere Studie zeigt zum ersten Mal, dass das erhöhte Diabetesrisiko in Entwicklungsländern durch soziokulturelle Instabilität gefördert wird, wenn diese zu einem gestörten Cortisolhaushalt führt", so Kann. (eb)

Mehr zum Thema

Staatliche Unabhängigkeit in Gefahr?

Diabetesgesellschaft und AWMF besorgt über ÄZQ-Aus

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ulrike Elsner

© Rolf Schulten

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“