AOK-Vertrag

Weniger Amputationen

Eine frühe Behandlung von Diabetikern mit Fußsyndrom kann die Amputationsrate verringern. Das zeigen Erfahrungen in Berlin mit einem Versorgungsvertrag der AOK Nordost.

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BERLIN. Die Teilnehmer des spezialisierten Versorgungsvertrags "Diabetischer Fuß" der AOK Nordost haben ein um 16 Prozent geringeres Amputationsrisiko. Das hat die Evaluation des Versorgungsvertrags ergeben. Zudem liegt die Inzidenzrate bei den Teilnehmern mit 7,69 Amputationen deutlich unter der Rate der Nicht-Teilnehmer mit 13,32 Amputationen.

Der Vertrag besteht seit 2011. Aktuell nehmen laut AOK Nordost 21 Ärzte und rund 1500 Versicherte teil. Sie werden den Angaben zufolge von spezialisierten Diabetologen unter Einbindung qualifizierter Wundschwestern betreut. Der jüngste Teilnehmer an dem Versorgungsvertrag ist laut AOK Nordost gerade einmal 22 Jahre alt.

Der Versorgungsvertrag führt laut Kasse auch dazu, dass sich die Wundbehandlungszeit verkürzt und eine Verschlechterung oder ein Wiederauftreten der Wunde vermieden werden.

Das bedeute auch ein stückweit mehr Lebensqualität, heißt es von Seiten der AOK Nordost. Nicht zuletzt fühlen sich die Vertragsteilnehmer einer Umfrage der Kasse zufolge besser aufgeklärt. Vor ihrer Teilnahme am Vertrag haben 36 Prozent der befragten Betroffenen ihren Kenntnisstand über das Diabetische Fußsyndrom als gut bis sehr gut eingestuft. Nach der Teilnahme stieg der Anteil auf 86 Prozent.

Patienten müssen im DMP Diabetes eingeschrieben sein, um am Versorgungsvertrag der AOK Nordost teilnehmen zu können. "DMP sorgen bereits für eine gute koordinierte Versorgung von Diabetikern.

Gerade im Hinblick auf das Diabetische Fußsyndrom besteht jedoch noch immer Handlungsbedarf", sagt Harald Möhlmann, Geschäftsführer Versorgungsmanagement der AOK Nordost. Diabetologen verpflichten sich mit der Teilnahme zu regelmäßigen Fortbildungen und zu einer guten Zusammenarbeit mit anderen Leistungserbringern. (ami)

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