Diabetes-Prävention

Stillen optimiert Stoffwechsel der Mutter

Veröffentlicht:

NEUHERBERG. Stillen verändert den mütterlichen Stoffwechsel und schützt bis zu 15 Jahre vor Diabetes, teilt das Helmholtz Zentrum München (HZM) mit.

Eine Stilldauer von mehr als drei Monaten führt zu langfristigen Veränderungen des Stoffwechsels, haben Forscher am HZM in Zusammenarbeit mit Partnern der Technischen Universität München und des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) in einer Studie bei Frauen mit Gestationsdiabetes herausgefunden (Diabetologia 2016; online 16. Juli).

Die Studienteilnehmerinnen nahmen dabei eine standardisierte Zuckerlösung zu sich und gaben zuvor nüchtern und im Testverlauf eine Blutprobe ab. Diese verglichen die Wissenschaftler hinsichtlich 156 verschiedener, bekannter Stoffwechselprodukte. Die Entbindung lag zu diesem Zeitpunkt im Schnitt dreieinhalb Jahre zurück.

Die Stoffwechselprodukte der Frauen, die länger als drei Monate gestillt hatten, unterschieden sich deutlich von jenen, die kürzere Stillzeiten hatten."Das längere Stillen ist mit einer veränderten Produktion von Phospholipiden und verringerten Konzentrationen von verzweigtkettigen Aminosäuren im Blutplasma der Mütter verbunden", wird Erstautorin Dr. Daniela Much, Institut für Diabetesforschung (IDF) am HMZ, zitiert.

Dies sei auch insofern interessant, weil die betroffenen Stoffwechselprodukte schon in früheren Studien mit Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes in Verbindung gebracht wurden, heißt es in der Mitteilung. Die Ergebnisse der Studie lieferten Hinweise auf krankheitsrelevante Stoffwechselpfade, die durch den Stillvorgang beeinflusst werden und somit dem Schutzeffekt zu Grunde liegen könnten. Somit stelle Stillen eine kostengünstige Interventionsmaßnahme dar, langfristig das Risiko für Typ-2-Diabetes bei Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes zu senken. (eb)

Mehr zum Thema

Springer Verlag

Ratgeber für Menschen mit Polyneuropathie

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert