Diabetische Neuropathie

Hohe Dunkelziffer

Die Dunkelziffer für diabetische Neuropathie ist hoch, ergab die PROTECT-Studie der Initiative "Diabetes! Hören Sie auf Ihre Füße".

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MÜNCHEN. In der PROTECT-Studie hatte von den 1589 Teilnehmern mit oder ohne Diabetes fast die Hälfte eine schmerzhafte distale sensorische Polyneuropathie (DSPN), berichtete Professor Dan Ziegler vom Institut für Klinische Diabetologie der Universität Düsseldorf beim Europäischen Diabetes-Kongress (EASD).

Jeder Zweite wusste nichts von der Neuropathie, selbst wenn sie schmerzhaft war. Die Nervenschädigung trat dabei schon bei Menschen mit erhöhtem Diabetes-Risiko (Prädiabetes) oder unerkanntem Diabetes auf.

Bei jedem dritten vermeintlich Gesunden wurden HbA1c-Werte im Prädiabetes- (5,7 – 6,4 Prozent) oder Diabetesbereich (HbA1c = 6,5 Prozent) gefunden.

Schon gering erhöhter Blutzuckerspiegel ist Nerventoxin

DSPN und andere Neuropathieformen seien daher nicht nur Diabetes-Spätkomplikationen. Vielmehr könnten schon gering erhöhte Blutzuckerspiegel toxisch für die Nerven sein, betonte Ziegler bei der Veranstaltung von Wörwag Pharma. Frühe Aufklärung und Diagnose tue Not.

Eine frühe Therapie der diabetischen Neuropathie kann dem Voranschreiten der Nervenschädigung entgegenwirken, sagte Professor Kristian Rett, Facharzt für Endokrinologie und Diabetologie am Endokrinologikum München. Ein pathogenetischer Therapieansatz mit Benfotiamin® (etwa milgamma® protekt) verbessere nachweislich die schmerzhaften und sensorischen Symptome.

Die hoch bioverfügbare Vorstufe des Vitamin B1 (Thiamin) kann durch Aktivierung des thiaminabhängigen Enzyms Transketolase den Überschuss an Glukose auf einen unschädlichen Abbauweg schleusen (Pentosephosphat-Weg).

Schädliche Seitenarme der Glykolyse werden so umgangen und die Bildung toxischer Zucker-Eiweiß-Verbindungen (Advanced Glycation Endproducts, AGE) vermieden. (djb)

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