Kommentar – Frauen
Risiko Gestationsdiabetes
Frauen mit Gestationsdiabetes (GDM) in der Vorgeschichte sind eine Hochrisikogruppe für Typ-2-Diabetes. Jede zweite Betroffene mit ehemaligem Schwangerschaftsdiabetes erkrankt binnen zehn Jahren nach der Geburt an dieser Diabetesform.
Eine regelmäßige Nachsorge der Frauen ist daher äußerst wichtig. Experten schlagen hier Untersuchungen mit oralen Glukosetoleranztests alle ein bis drei Jahre vor, abhängig vom Risiko. Wird dabei eine Glukosetoleranzstörung diagnostiziert, sollte eine intensive begleitende Lebensstilintervention angeboten werden.
Die gute Nachricht: Ärzte können das hohe Risiko mit solchen Interventionen deutlich verringern, wie das Diabetes Prevention Programm (DPP) ergeben hat. Dort senkten Bewegungsprogramme und gesunde Kost das Typ-2-Diabetes-Risiko um 35 Prozent binnen zehn Jahren.
Nach den Daten mussten elf Betroffene behandelt werden, um eine Erkrankung zu verhindern. Noch etwas wirksamer war eine Prophylaxe mit Metformin, die das Diabetesrisiko um 40 Prozent reduzierte.
Frauen mit gestörter Glukosetoleranz sollte daher ein Programm zur Lebensstiländerung angeboten werden. Lässt sich das nicht umsetzen, ließe sich Metformin "offlabel" verordnen (2x 850mg/Tag).
Experten sprechen sich dafür aus, dass das Antidiabetikum zur Prophylaxe nach Gestationsdiabetes in die Positivliste der Arzneimittelrichtlinie aufgenommen wird. Dies kann man nur unterstützen!