DGIM-Kongress 2017

"Chances" für junge Mediziner

Mit "Chances" richtet sich die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) bei ihrer kommenden Jahrestagung an die jungen Mediziner. Den Organisatoren ist es wichtig, sowohl junge Assistenzärzte in der Weiterbildung Innere Medizin als auch angehende Mediziner anzusprechen.

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In Bezug auf die Aus- und Weiterbildung werden beim DGIM-Kongress die Fachgebiete Geriatrie und Infektiologie hervorgehoben, so Kongresspräsidentin Professor Petra-Maria Schumm-Draeger.

In Bezug auf die Aus- und Weiterbildung werden beim DGIM-Kongress die Fachgebiete Geriatrie und Infektiologie hervorgehoben, so Kongresspräsidentin Professor Petra-Maria Schumm-Draeger.

© Zentrum / Innere Medizin / Fünf Höfe

Ziel des Programmteils "Chances" beim Internistenkongress 2017 in Mannheim ist es, Themen aus dem klinischen und wissenschaftlichen Alltag aufzugreifen, die in einem jungen Arbeitsleben relevant sind. Dabei ist zum Beispiel die Beantwortung der Fragen der Rechtssicherheit ebenso wichtig wie die Vermittlung von klinischem Wissen.

"Ganz aktuell sind natürlich medizinische Fragen bei Flüchtlingen und Migranten", so die Kongresspräsidentin Professor Petra-Maria Schumm-Draeger, München, im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung" vorab zum Kongress. Kollegen werden von ihren humanitären Hilfseinsätzen in Krisengebieten berichten. Hinzu kommen Fallbesprechungen, Grundlagen verschiedener Bildgebungsverfahren sowie ein eigenes Symposium zu juristischen Aspekten im medizinischen Alltag.

Fokus auf Geriatrie und Infektiologie

Hervorgehoben werden in Bezug auf die Aus- und Weiterbildung die Fachgebiete Geriatrie und Infektiologie. Hatte das einen besonderen Grund?

"Die DGIM erachtet gerade diese beiden Gebiete als außerordentlich wichtig, zum einen im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel unserer Gesellschaft, andererseits wegen der zunehmenden Probleme im Umgang mit Infektionen", so Schumm-Draeger. "Bedauerlicherweise verfügen wir bislang weder für Geriatrie noch für Infektiologie über einen eigenen Weiterbildungsschwerpunkt in der Inneren Medizin, aber wir kämpfen darum."

Dass das Bundesgesundheitsministerium nun die Zusatzweiterbildung Infektiologie fördert, sei ein erstes positives Zeichen. Über diese Perspektive sollten junge Internisten informiert werden, zumal es auf diesem Gebiet in Deutschland nur etwa 300 qualifizierte Ärzte gebe. "Dennoch wird der Weg zu diesen beiden Schwerpunktweiterbildungen wohl noch lang sein", so Schumm-Draeger.

"Tag der Jungen Internisten" erweitert

Das DGIM-Programm "Tag der Jungen Internisten" ist in diesem Jahr erweitert worden. "Die Jungen Internisten sind in Kooperation mit den europäischen Internisten berufspolitisch wie auch in Weiterbildungsfragen sehr engagiert. Beim Forum ,Chances‘ werden die Kolleginnen und Kollegen Hinweise für ihre Karriereplanung erhalten und Erfahrungsberichte aus dem Spannungsfeld von Familie und Beruf hören, unter anderem von Frau Professor Elisabeth Märker-Hermann aus Wiesbaden. Wichtig ist uns auch, wie man eine gute klinische Ausbildung mit Forschungsaktivitäten verbinden kann, ohne dass dies unendlich viel Zeit in Anspruch nimmt. Darauf wird Professor Nisar Malek aus Tübingen näher eingehen", so Schumm-Draeger.

Und der Blick wird nicht nur auf Deutschland gerichtet. Schumm-Draeger: "Der Blick auf Europa ist für junge Ärztinnen und Ärzte an vielen Stellen bedeutsam. Die Globalisierung und die Mobilität von Ärzten und Patienten sowie die Zusammenarbeit der Fachgesellschaften verschiedener europäischer Länder machen eine vereinheitlichte europäische Ausbildung für Internisten in Europa erforderlich."

Europäisches Curriculum

Schumm-Draeger ist selbst seit 2002 in der European Federation of Internal Medicine (EFIM) aktiv und hat diese in den Kongress einbezogen. Die EFIM hat zusammen mit der European Union of Medical Specialists (UEMS) das europäische Curriculum Weiterbildung Innere Medizin abgestimmt. Jetzt ist dieses Curriculum fertiggestellt. Es soll nun in den europäischen Mitgliedsländern implementiert werden. Vorgestellt wird es beim Internistenkongress in Mannheim sowohl beim Forum ,Chances‘ als auch beim Symposium der EFIM am Sonntag.

Der DGIM-Kongress soll auch Möglichkeiten des kollegialen Austausches und der kollegialen Vernetzung bieten. Daher wird in diesem Jahr erstmals für die jungen Mediziner, egal ob Medizinstudent, Assistenzarzt oder junger Internist während des Kongresses ein eigener Bereich innerhalb der DGIM-Lounge geschaffen.

Zusätzlich soll es zum ausgelassenen Miteinander inklusive Abendessen (zu vergünstigten Preisen) am Sonntagabend nach der festlichen Abendveranstaltung zum Kongress ein Get together der Jungen Internisten in dem dem Kongresszentrum nahegelegenen und trendigen Restaurant "Oh Julia" geben. (ner/mal)

Mannheim, Congress Center Rosengarten

29. April bis 2. Mai 2017

Infos im Web: www.dgim2017.de

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