Wo Läuse krabbeln, muß rasch gehandelt werden

BERLIN (sko). Was tun, wenn sich Läuse auf dem Kinderkopf breit gemacht haben? Besonders wichtig ist nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin, unverzüglich mit der Therapie zu beginnen. Hingegen ist es nicht notwendig, daß die Kinder längere Pausen beim Schul- oder Kindergartenbesuch einlegen.

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Immer wieder kommt es an deutschen Schulen und Kindergärten zu Kopflausbefall, der sich rasch unter den Kindern ausbreitet. Dabei hat weder die Länge der Haare noch der Grad an Sauberkeit zwangsläufig etwas mit dem Kopflausbefall zu tun, so das RKI in der Zeitschrift "Epidemiologisches Bulletin" Nr. 47/2003. Vielmehr seien es enge zwischenmenschliche Kontakte, die den Parasiten den Weg von Kopf zu Kopf ebnen.

Wenn die Läuse einen Kopf in Beschlag genommen haben, sollte schnell gehandelt werden. Ganz oben steht dabei die Therapie mit geeigneten Insektiziden. Zugelassen sind hier etwa die Wirkstoffe Allethrin, Lindan, Permethrin oder Pyrethrum. Eine Resistenz der Läuse gegen diese Mittel wurde nach RKI-Angaben in Deutschland bisher nur vereinzelt beobachtet.

Da trotz korrekter Anwendung dieser Wirkstoffe nicht immer alle Nissen abgetötet werden, wird eine Wiederholung der Behandlung nach acht bis zehn Tagen empfohlen. Nach dieser Zeit sind alle Larven geschlüpft, haben jedoch noch keine Eier ablegen können.

Wenn Eltern die Parasiten auf den Köpfen ihrer Kinder entdecken, müssen sie Schule oder Kindergarten davon unterrichten. Bekommt das Kind jedoch gleich eine richtige Kopfwäsche mit einem entsprechenden Präparat, kann es direkt danach wieder die Schule besuchen, rät das RKI.

Ansonsten sollten Kämme, Mützen und Bettwäsche gereinigt und die Wohnung sollte gründlich geputzt werden. Allerdings werde die Gefahr, daß Läuse abseits vom Kopf lang überleben, als sehr gering eingeschätzt, so das Institut.

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