Plädoyer für Dauertherapie bei Psoriasis

HAMBURG (nke). Für Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis eignet sich eine langfristige systemische Therapie besser als die klassische Schubbehandlung. Denn damit lässt sich auch die chronische Entzündung des gesamten Organismus beeinflussen, die der Hauterkrankung zugrunde liegt.

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Eine Möglichkeit für die systemische Langzeittherapie von Patienten mit Psoriasis sei der humanisierte Antikörper Efalizumab (Raptiva®), so Professor Kristian Reich aus Hamburg.

"Der Erfolg der Therapie bleibt über drei Jahre erhalten", sagte Reich bei einem Pressegespräch von Merck Serono in Hamburg. Daten aus Langzeitstudien belegten zudem ein günstiges Sicherheitsprofil für das Immunpräparat.

Studien hätten keine Hinweise auf eine Schwächung des Immunsystems, eine erhöhte Infektanfälligkeit oder ein erhöhtes Tumorrisiko bei Behandlung mit Efalizumab ergeben, berichtete Reich. Aufwändige Untersuchungen zum Beispiel wegen des Tuberkulose-Risikos seien nicht nötig. Für Patienten, die innerhalb von zwölf Wochen auf die Behandlung ansprächen, biete die kontinuierliche Therapie eine Alternative zur herkömmlichen Schubbehandlung.

Etwa 50 Prozent der Psoriasis-Patienten, die sich bei Dermatologen vorstellen, haben eine schwere bis sehr schwere Erkrankung. Die Therapie sei häufig unbefriedigend und die Lebensqualität stark eingeschränkt. Die langfristige Gabe des Immunmodulators bessere nicht nur das Hautbild dauerhaft, sondern unterbinde auch die chronische Entzündung.

Zu Beginn der Behandlung ist etwas Geduld gefragt. Erst nach zwölf Wochen lasse sich erkennen, ob das Mittel wirkt oder nicht, sagte Reich. Dabei spreche etwa ein Drittel der Behandelten sehr gut an, ein Drittel gut, und ein Drittel profitiere nicht von der wöchentlichen Injektion des Antikörpers.

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