Nach Symptomen einer Vulvodynie fragen!

Nur wenige Patientinnen sprechen das Thema Vulvodynie von sich aus an. Acht Prozent aller Frauen sind jedoch - unabhängig vom Alter - von den Symptomen betroffen.

Veröffentlicht:

NEU-ISENBURG (eb). Die Vulvodynie ist durch chronische Schmerzen der Vulva mit einer lokalen Überempfindlichkeit charakterisiert. Als Ursache kommen außer diversen Infektionen auch Unverträglichkeiten gegen Seifen, Intimseifen, Waschmitteln, Bekleidungsfasern oder auch verschiedene Lebensmittel infrage.

Durch den Koitus oder auch durch Tampons kann die Vulvodynie provoziert werden. Meist werden die Schmerzen als brennend erlebt; sie können sich über die gesamte Haut des äußeren Genitales, in manchen Fällen bis in den After ausdehnen.

Nach Schätzungen geht man von einer Inzidenz der Vulvodynie von 3 bis 14 Prozent aus. Trotz der angenommenen Häufigkeit wird die Erkrankung insgesamt selten diagnostiziert und behandelt.

Prävalenz sinkt erst ab 70

In einer populationsbasierten Studie aus den USA wurden nun die Prävalenz, die demografischen Faktoren sowie die Schmerzcharakteristik von Patientinnen mit Vulvodynie untersucht (Am J Obstet Gynecol 2011; online 22. August).

Hierzu erfolgte ein telefonisches Screening zur Aufnahme in die Studie sowie halbjährliche Fragebogenaktionen über einen Zeitraum von drei Jahren. Insgesamt nahmen 2.542 Frauen an der Studie teil. Von 89 Prozent konnten die Fragebögen ausgewertet werden. Die Prävalenz der Vulvodynie betrug auf dieser Basis 8,3 Prozent.

Die Prävalenz blieb bis zum 70. Lebensjahr unverändert, erst danach sank sie. Bei sexuell aktiven Frauen blieb die Prävalenz unabhängig vom Alter gleich. Von 208 Frauen, welche die Kriterien für eine Vulvodynie erfüllten, hatten sich 48,6 Prozent behandeln lassen.

Allerdings war nur bei 1,4 Prozent die Diagnose einer Vulvodynie gestellt worden. Bei 16,9 Prozent der Frauen bestand die Anamnese einer Vulvodynie, die nach durchschnittlich 12,5 Jahren spontan verschwunden war.

Mehr zum Thema

Medizinisches Rätsel

Morgellons-Krankheit bedarf multidisziplinärer Therapie

Nachwachsen der Haare benötigt Zeit

Alopecia areata: Baricitinib mit langfristiger Wirkung

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Weniger Rezidive

Hustenstiller lindert Agitation bei Alzheimer

Lesetipps
Ulrike Elsner

© Rolf Schulten

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“

KBV-Chef Dr. Andreas Gassen forderte am Mittwoch beim Gesundheitskongress des Westens unter anderem, die dringend notwendige Entbudgetierung der niedergelassenen Haus- und Fachärzte müsse von einer „intelligenten“ Gebührenordnung flankiert werden.

© WISO/Schmidt-Dominé

Gesundheitskongress des Westens

KBV-Chef Gassen fordert: Vergütungsreform muss die Patienten einbeziehen