Hauterkrankungen

Adalimumab hilft Patienten mit Acne inversa

Für die Therapie bei Acne inversa gibt es bislang kein zugelassenes Mittel. Das könnte sich bald ändern.

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AMSTERDAM. Von Acne inversa oder Hidradenitis suppurativa, eine chronische fistulierende und abszedierende, meist schmerzhafte, immunvermittelte Hautkrankheit, ist nach Schätzungen 1 Prozent der Bevölkerung betroffen. Zu den Risikofaktoren zählen Rauchen, metabolisches Syndrom und weibliches Geschlecht. Die Erkrankung wird je nach Ausprägung in eine von drei Hurley-Stadien eingeteilt: mild = 1, moderat = 2, schwer = 3.

Bislang gibt es für verschiedene medikamentöse und operative Therapieansätze nur geringe Evidenz, somit existiert auch noch kein allgemeingültiges Behandlungsschema. Eine neue mögliche Option ist der Einsatz von Adalimumab (Humira®).

Professor Gregor Jemec von der Universität Kopenhagen stellte bei einem Kongress in Amsterdam die Phase-III-Studie PIONEER-2 vor, in der Sicherheit und Wirksamkeit von Adalimumab bei 221 Patienten mit moderater bis schwerer Acne inversa im Vergleich zu Placebo geprüft wurde.

Nach zwölf Wochen Therapie erreichten 59 Prozent der Patienten mit Adalimumab und 28 Prozent der Patienten mit Placebo den primären Studienendpunkt. Dieser war definiert als mindestens 50-prozentiger Rückgang der Gesamtzahl von Knoten und Abszessen. Gleichzeitig durfte die Zahl an Abszessen und Fistelgängen nicht zunehmen.

Bei 45 Prozent der Adalimumab-Patienten habe sich die Wirkung bereits nach etwa zwei Wochen Behandlungsdauer feststellen lassen, so Jemec bei der vom Unternehmen AbbVie unterstützten Veranstaltung. Bereits im September waren die Ergebnisse der Schwesterstudie PIONEER-1, in der das Studiendesign ähnlich war, veröffentlicht worden.

In dieser Studie erreichten 42 Prozent der Verum- und 26 Prozent der Placebo-Patienten den primären Studienendpunkt, wie Dr. Martin Okun, Senior Medical Director bei AbbVie, Lake County, Illinois/USA, zusammenfasste. (slx)

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