Laser oder Vereisung

Was entfernt Warzen dauerhaft?

Warzen sind meist lästig. Trotz erfolgreicher Behandlung kommen sie häufig wieder. Wie lässt sich das Rückfallrisiko am besten minimieren? Eine Studie gibt Aufschluss.

Von Dr. Dagmar Kraus Veröffentlicht:
Dornwarzen sind hartnäckig und kehren nach erfolgreicher Entfernung häufig wieder.

Dornwarzen sind hartnäckig und kehren nach erfolgreicher Entfernung häufig wieder.

© Dr. Matthias Eberhardt / Arteria Photography

LONDON. Man rückt ihnen auf vielerlei Arten zu Leibe: Sie werden mit Laserlicht beschossen, eingefroren oder mit Säure aufgelöst. Doch Warzen erweisen sich gegenüber therapeutischen Maßnahmen oft als sehr hartnäckig und kehren nach erfolgreicher Entfernung häufig wieder.

Welche Faktoren das Rezidivrisiko beeinflussen, haben kürzlich Dermatologen aus Italien in einer Kohortenstudie prospektiv untersucht und nach behandlungsspezifischen wie auch patientenbezogenen Risikofaktoren gefahndet.

CO2-Laser garantiert schnellen Erfolg

Insgesamt 199 Patienten hatten die Dermatologen in vier Gruppen randomisiert. Die Probanden wurden entweder mit einem gepulsten Farbstofflaser (PDL), einem CO2-Laser, einer keratolytischen Lösung oder mit Kälte (Kryotherapie) behandelt. Teilnehmen durfte nur, wer zum ersten Mal Probleme mit Warzen an den Fußsohlen hatte.

Am schnellsten warzenfrei waren die Teilnehmer der CO2-Laser-Gruppe, im Durchschnitt nach vier Wochen. Besonders langwierig hingegen gestaltete sich die Kryotherapie. Durchschnittlich 24 Wochen lang mussten die Warzen regelmäßig vereist werden, ehe sie verschwunden waren.

Bei vielen war der Therapieerfolg von Dauer. Insgesamt 115 Teilnehmer waren 24 Wochen nach erfolgreicher Warzenentfernung weiterhin warzenfrei. Hinsichtlich des Rezidivrisikos ergaben sich jedoch deutliche Unterschiede zwischen den Behandlungsmethoden.

Die wenigsten Rückfälle traten nach Behandlung mit dem gepulsten Farbstofflaser auf. Nach sechs Monaten waren 74 Prozent warzenfrei geblieben. In der Keratolysegruppe betrug der Anteil nur 55 Prozent, in der Kryotherapiegruppe 54 Prozent und in der CO2-Lasergruppe 48 Prozent. Damit lag das Rückfallrisiko nach Keratolyse (HR 3,23; 95%-KI 1,60-6,54) oder CO2-Laserbehandlung (HR 2,92; 95%-KI 1,49-5,74) dreimal höher als nach Behandlung mit einem gepulsten Farbstofflaser (JEADV 2017; online 9. Januar).

Mit der Rückfallwahrscheinlichkeit im Zusammenhang standen darüber hinaus auch patientenbezogene Faktoren. Bei Probanden, die 26 Jahre oder älter waren, stieg das Rückfallrisiko im Vergleich zu jüngeren Teilnehmern auf das Doppelte, bei Rauchern im Vergleich zu Nichtrauchern sogar auf das Fünffache.

Raucher: ein spezielles Klientel

Die niedrigsten Rückfallquoten seien mit dem gepulsten Farbstofflaser zu erzielen, so das Resümee der italienischen Dermatologen. Doch angesichts der mangelnden Verfügbarkeit, der hohen Kosten und der fehlenden Therapieempfehlungen für den gepulsten Farbstofflaser sprechen sich die Studienautoren dafür aus, die anderen Verfahren auch weiterhin in der Praxis zu berücksichtigen.

Gleichzeitig betonen die Dermatologen den negativen Einfluss des Rauchens. Im Vergleich zu Nichtrauchern sei nicht nur die Rezidivwahrscheinlichkeit fünfmal höher, auch die Primärtherapie dauere bei Rauchern im Durchschnitt länger.

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“

Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch.

© Rolf Schulten

Interview

Diakonie-Präsident Schuch: Ohne Pflege zu Hause kollabiert das System