Weniger Raucher durch Rauchverbote

NEU-ISENBURG (hub). Rauchverbote in Gaststätten halten mehr Jugendliche vom Rauchen ab als Interventionsprogramme. Das belegen aktuelle Studien. Zum morgigen Welt-Nichtrauchertag fordern Krebsforscher, gesetzliche Rauchverbote auszuweiten.

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Eine US-Studie mit fast 4000 Kindern und Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren hat ergeben: Vier Jahre nach Studienbeginn waren 9,3 Prozent der Teilnehmer Raucher geworden (Arch Ped Adol Med 162, 2008, 477). In Städten mit strengen Rauchverboten in Gaststätten war die Wahrscheinlichkeit, Raucher zu werden, jedoch 40 Prozent geringer als in Orten ohne Verbote.

Was die Autoren besonders erstaunte: Auch von den Jugendlichen, die mit dem Konsum von Zigaretten experimentierten, wurden weniger zu Rauchern. Im Vergleich zu Städten ohne Nichtraucherschutz-Gesetze waren es sogar 50 Prozent weniger.

In einer anderen Studie wurde die Effektivität von Interventions-Programmen untersucht (Lancet 371, 2008, 1595). Dazu wurde eine Hälfte von über 10 000 Schülern im Alter von 12 bis 13 Jahren von besonderen Vertrauenspersonen über die Gefahren durch Rauchen aufgeklärt, die andere Hälfte nicht. Der Anteil von Rauchern lag bei 14 Prozent nach einem und 20 Prozent nach zwei Jahren. Die Wahrscheinlichkeit, Raucher zu werden, war in der Interventionsgruppe um 25 Prozent geringer.

Da in Deutschland täglich über 350 Menschen am Zigarettenkonsum sterben, fordern Krebsforscher strengere Rauchverbote - und vor allem Werbeverbote. Diese Maßnahmen sollen mehr Jugendliche als bisher davon abhalten, Raucher zu werden.

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