Alterung

Genschnipsel beeinflussen die Herzfunktion

Veröffentlicht:

FRANKFURT/MAIN. Ein kleines Stückchen Ribonukleinsäure, kurz microRNA, kontrolliert die Alterungsprozesse im Herzen. Das belegt eine Studie des Instituts für kardiovaskuläre Regeneration der Universität in Frankfurt am Main (Nature 2013, online 20. Februar).

Das Team um Dr. Reinier Boon habe erstmals gezeigt, dass Genschnipsel namens microRNA-34a zum Absterben von Herz- und Gefäßzellen beitragen, teilt die Uni mit. Eine Hemmung dieser microRNA bessere in experimentellen Studien die Herzfunktion im Alter und nach Herzinfarkt.

Micro-RNAs haben eine wichtige Aufgabe bei der Genregulation, erinnert die Uni in ihrer Mitteilung. Sie stoppen die Übersetzung des einmal abgelesenen Gencodes in Proteine, sobald davon genügend produziert worden sind.

Wenn aber, wie bei der microRNA-34a, mit zunehmendem Alter die Konzentration im menschlichen Herzen zunimmt, hemmt sie wichtige Schutzmechanismen: "Wir haben ein neues Ziel-Gen der microRNA-34 identifiziert. Es verhindert die DNA-Schädigung und die Erosion der Chromosomenenden, der Telomeren", wird Professor Stefanie Dimmeler, Leiterin des Instituts für kardiovaskuläre Regeneration, zitiert.

"Da Moleküle zur Hemmung von microRNAs beim Menschen bereits erfolgreich zur Behandlung von Lebererkrankungen eingesetzt wurden, könnten diese Befunde auch neue Wege eröffnen, dem Verlust der Herzfunktion bei Patienten nach Herzinfarkt und mit zunehmendem Alter entgegenzuwirken", schreibt Professor Andreas Zeiher, ebenfalls an der Studie beteiligter Kliniker. (eb)

Mehr zum Thema

In der Sprechstunde

Risikokommunikation fördert kardiovaskuläre Prävention

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen