Einmal im Jahr

Schüler sollen Wiederbelebung üben

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BONN/ROSTOCK. Die kardiopulmonale Wiederbelebung (CPR) nach einem Herzstillstand soll künftig flächendeckend in Deutschlands Schulen geübt werden. Der Schulausschuss der Kultusministerkonferenz (KMK) empfahl jetzt den Ländern, ab der siebten Klasse dafür zwei Schulstunden pro Jahr vorzusehen.

Zunächst müssen allerdings die Lehrer dafür entsprechend geschult werden, bestätigte am Donnerstag ein Sprecher der KMK in Bonn.

Vorangegangen waren jahrelange Bemühungen von Anästhesisten und Notfallmediziner, die CPR bereits an Schulen zu trainieren. So beklagte etwa die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) regelmäßig unzureichende Trainings in der Laienreanimation.

Im vergangenen Jahr hatten es Schüler aus Münster im Rahmen der "Woche der Wiederbelebung" in das "Guinness Buch der Rekorde", als knapp 12.000 Kinder und Jugendliche gleichzeitig die CPR übten.

Experten etwa von der DGAI verweisen für das Schülertraining auf Erfolge in Dänemark. Dort werden Schüler seit 2005 verpflichtend in der CPR traininert. Seither ist der Anteil der Patienten mit einem Herzstillstand, die von Laien reanimiert werden, von früher 21 auf jetzt über 45 Prozent gestiegen. In Deutschland beträgt die Inzidenz ebenfalls nur 22 Prozent.

Auch ein Pilotprojekt in Mecklenburg-Vorpommern hat bereits gezeigt, dass Schüler einfach in der CPR geschult werden können. Binnen fünf Jahren waren dort mehr als 43.000 Schüler an Puppen geschult worden, wie sie im Notfall lebensrettende Maßnahmen ergreifen können. Die Universität Rostock hatte zuvor die Lehrer dafür ausgebildet. (dpa/nös)

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