Mausmodell

Vitamin D fördert die Gefäßheilung

Niedrige Dosen des Vitamin-D-Hormons können die Heilung von Blutgefäßen beschleunigen, wie jetzt am Mausmodell gezeigt worden ist.

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FRANKFURT AM MAIN. Vitamin D unterstützt die Neubildung von Blutgefäßen, wie Frankfurter Wissenschaftler jetzt entdeckt haben (Circulation 2014; 130: 976-986).

Mit dieser Erkenntnis könnte die Therapie bei Krankheiten wie Diabetes verbessert werden, die eine eingeschränkte Gefäßregeneration zur Folge haben, heißt es in einer Mitteilung der Universität Frankfurt. Es handele sich um die erste Studie, die den Zusammenhang von Gefäßregeneration und Vitamin D aufdeckt.

Bisher war bekannt, dass das aus Vitamin-D gebildete Hormon 1,25-Dihydroxycholecalciferol die Kalziumaufnahme im Darm fördert, dem Kalziumverlust im Knochen entgegenwirkt und damit den Knochenaufbau reguliert.

Nun wurde nachgewiesen, dass die Einnahme von Vitamin D beim Menschen die Menge der im Blut zirkulierenden regenerationsaktivierenden Zellen erhöht, heißt es in der Mitteilung.

Darüber hinaus hätten die Frankfurter Wissenschaftler im Mausmodell belegt, dass niedrige Dosen des Vitamin-D-Hormons die Heilung von Blutgefäßen beschleunigen. Die bei der Zuckerkrankheit stark eingeschränkte Gefäßneubildung ließ sich damit vollständig normalisieren.

Weiterhin haben die Forscher den Mechanismus identifiziert, der einer Gefäßregeneration zugrunde liegt. Das Vitamin-D-Hormon steigere die Produktion eines Signalmoleküls in der Zelle, des Hypoxie-induzierbaren Faktors, teilt die Uni Frankfurt mit. Dieses Protein ist beteiligt an der Bildung wichtiger regenerativer Gewebehormone.

Die Wissenschaftler kommen zum Fazit, dass die Einnahme von Vitamin D bei Patienten mit eingeschränkter Gefäßregeneration wie bei Diabetes erprobt werden sollte.

Mindestens 60 Prozent der Deutschen hätten einen zu niedrigen Vitamin-D-Spiegel, so die Mitteilung. Mit einem Mangel an Vitamin D werden etwa auch Osteoporose, Multiple Sklerose oder Herzinfarkt in Verbindung gebracht. (eb)

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